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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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<strong>der</strong> hebräisch-lateinischen Fassung auf <strong>der</strong> einen und<br />

<strong>der</strong> griechischen Fassung auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite. In<br />

hebräisch-lateinischer Version dauert die Weltgeschichte<br />

270 Jahre länger als in <strong>der</strong> griechischen<br />

Übersetzung, ein längstens bek<strong>an</strong>nter Unterschied.<br />

»Schon 798 seufzte ein Kölner Komputist, vom Anf<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> Welt bis in dieses 31. Jahr König Karls seien<br />

nach <strong>der</strong> hebräischen Bibel und nach Hieronymus<br />

5998 Jahre verg<strong>an</strong>gen, nach <strong>der</strong> griechischen Bibel<br />

aber 6268, neun Menschenalter mehr. ›Wem das<br />

nicht gefällt, <strong>der</strong> mag schwitzen und lesen und richtiger<br />

zählen‹.« 281<br />

W<strong>an</strong>n immer dieser karolingische Computist geseufzt<br />

<strong>hat</strong>, er macht uns gleichwohl darauf aufmerksam,<br />

daß hier mit 30jährigen Generationen kalkuliert<br />

worden ist. Diese Vorgabe resultiert – wie<strong>der</strong>um ein<br />

christliches Motiv – aus <strong>der</strong> gemutmaßten Lebensdauer<br />

Jesu, wie uns Arno Borst berichtet. 282 Wir<br />

haben aber schon oben zur Kenntnis nehmen müssen,<br />

daß Jesu Sterbealter allenfalls indirekt erschließbar<br />

ist, aber in den Ev<strong>an</strong>gelien nicht explizit<br />

gen<strong>an</strong>nt wird. Insofern gab es hier immer neue Lösungsversuche.<br />

Einer lief darauf hinaus, daß Christus<br />

12 145 Tage auf Erden weilte 283 , <strong>an</strong><strong>der</strong>e sprachen<br />

von genau 33 Jahren. So die neun Menschenalter<br />

nicht mit 30, son<strong>der</strong>n mit jeweils 33 Jahren <strong>an</strong>gesetzt<br />

wurden, ergaben sich nicht mehr 270, son<strong>der</strong>n<br />

»unsere« 297 Jahre Differenz zwischen den beiden<br />

grundlegenden Bibelfassungen.<br />

Es war also sogar aus dem Bibeltext heraus zu begründen,<br />

daß notwendigerweise die <strong>Uhr</strong> um 270<br />

o<strong>der</strong> 297 Jahre vorzudrehen war. Es ist nicht auszuschließen,<br />

daß dieser Umst<strong>an</strong>d allein dazu geführt<br />

haben könnte, das Rad <strong>der</strong> Weltgeschichte vorzu-<br />

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