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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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korrigiert und doch das Richtige getroffen! Der Revolutionskalen<strong>der</strong>,<br />

vom Mathematiker Gilbert<br />

Romme entworfen, brach gnadenlos mit Stunde,<br />

Woche und Monatslänge, mußte sich aber wie alle<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en auch auf einen Jahreseckpunkt beziehen.<br />

Das entsprechende Dekret wurde am 24.11.1793<br />

vom fr<strong>an</strong>zösischen Nationalkonvent beschlossen.<br />

Sein Artikel 1 lautet: »Die Ära <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>zosen zählt<br />

von <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Republik <strong>an</strong>, die am 22. September<br />

1792 <strong>der</strong> vulgären Zeitrechnung (ère vulgaire)<br />

stattf<strong>an</strong>d, <strong>an</strong> dem Tag, da die Sonne mit dem<br />

Eintritt in das Zeichen <strong>der</strong> Waage die wahre Herbst-<br />

Tagundnachtgleiche erreichte, um 9 <strong>Uhr</strong> 18 Minuten<br />

30 Sekunden morgens nach dem St<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Pariser<br />

Sternwarte.« 59<br />

Daß nicht <strong>der</strong> 23.9., son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> 22.9. gen<strong>an</strong>nt<br />

wird, erklärt sich aus <strong>der</strong> Schaltregelung. So fallen<br />

frühester und spätester Herbstbeginn im 20. und 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zwischen den 21.9. um 23.00 und den<br />

24. 9. um 6.00. 60<br />

Das Konstrukt »Nicäa«<br />

Den Bezug zur astronomischen Gegebenheit herzustellen<br />

war schon für Lilio, den Astronomen von<br />

Papst Gregor XIII., wesentlich gewesen. Er konnte<br />

den Kalen<strong>der</strong> nur dadurch neu justieren, daß er das<br />

aktuelle Datum <strong>der</strong> Frühlingsäquinoktie bestimmte.<br />

So ermittelte er damals den 10.3. Um wie<strong>der</strong> zum<br />

21.3. zurückzukehren, mußte er ein Überspringen,<br />

also ein Auslassen von 10 Tagen vorschlagen. Er<br />

konnte selbstverständlich rückrechnen, daß er damit<br />

nicht den g<strong>an</strong>zen Fehler seit Caesar behob. Was war<br />

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