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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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Wahrheit können wir diesen Zeitpunkt nicht benennen.<br />

309 Auf jeden Fall wurde er am 21.5.996 zum<br />

»Kaiser <strong>der</strong> Römer« gekrönt und err<strong>an</strong>g bis zu seinem<br />

Tod am 23.1.1002 als »Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt« einen<br />

Ruf, <strong>der</strong> dem späteren »Staunen <strong>der</strong> Welt«,<br />

sprich Friedrich II., vergleichbar war.<br />

Otto st<strong>an</strong>d buchstäblich im Schnittpunkt <strong>der</strong> Welt.<br />

Von seiner Mutter in byz<strong>an</strong>tinischem, nicht »altfränkischem«<br />

Geist erzogen, <strong>hat</strong>te er sich nach seiner<br />

Schwertleite eine für deutsche Kaiser ungewöhnlich<br />

gute Bildung erworben, indem er sich – <strong>an</strong>alog zu<br />

Karl d. Gr. – Erzieher und Berater aus mehreren<br />

Län<strong>der</strong>n wählte: den Griechen Philagathos, den Italiener<br />

Leo von Vercelli, den Fr<strong>an</strong>zosen Gerbert von<br />

Aurillac, die Deutschen Bernward von Hildesheim,<br />

Heribert von Köln und Willigis von Mainz.<br />

In Ottos Namen wurde Außerordentliches versucht:<br />

ein neues Verhältnis zwischen weltlicher und<br />

geistiger Macht, sprich Kaiser und Papst, ein neues<br />

Verhältnis zwischen »deutschem« und byz<strong>an</strong>tinischem<br />

Kaiser und die »endgültige« christliche Missionierung<br />

Europas.<br />

Im frühen Bewußtsein seiner Machtposition zerschlug<br />

Otto das Gewohnheitsrecht römischer Adelsfamilien,<br />

das Pontifikat unter sich »auszuh<strong>an</strong>deln«.<br />

Joh<strong>an</strong>nes XIV. <strong>hat</strong>te ihn aufgefor<strong>der</strong>t, zur Kaiserkrönung<br />

nach Rom zu kommen. Als dieser Papst<br />

noch vor Ottos Ankunft starb, ließ dieser mit Brun<br />

von Kärnten einen kaum älteren Verw<strong>an</strong>dten zum<br />

Papst salben, <strong>der</strong> ihn als Gregor V. am 21.5.996 zum<br />

Kaiser krönte. Damit saß <strong>der</strong> erste deutsche Papst<br />

auf dem Stuhl Petri, dem die Römer bald einen Gegenpapst<br />

entgegenstellten. Doch Otto III. fegte diesen<br />

zugleich mit dem ungekrönten Herrn von Rom,<br />

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