24.05.2015 Aufrufe

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gibt es erst relativ späte und auch d<strong>an</strong>n nur spärliche<br />

Bezüge zum fernen Westen. Aufgeboten werden<br />

können nur einige wenige byz<strong>an</strong>tinische Münzen <strong>der</strong><br />

Spät<strong>an</strong>tike, die irgendwie den Weg in den Osten<br />

gefunden haben, und <strong>der</strong> Chronikeintrag, daß es 751<br />

zu einer entscheidenden Schlacht zwischen Ost und<br />

West gekommen sei. Bei Licht betrachtet ist diese<br />

militärische Kontaktnahme sehr vage: Die Schlacht<br />

wurde am Talas geschlagen, nahe Alma Ata; verwickelt<br />

waren chinesische Hilfsvölker unter einem<br />

kore<strong>an</strong>ischen General und arabische Hilfsvölker.<br />

Zum einen 2000, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en 4000 km von den<br />

damaligen Machtzentren entfernt, läßt sich daraus<br />

wenig ableiten, zumal nicht einmal gesichert ist, ob<br />

die Chroniken bei<strong>der</strong> Seiten darüber berichten o<strong>der</strong><br />

nur die chinesischen Annalen, denen m<strong>an</strong>gels Kontrollmöglichkeiten<br />

geglaubt werden muß.<br />

Erst im späteren Mittelalter werden d<strong>an</strong>n die<br />

Brücken zwischen West und Ost stärker beg<strong>an</strong>gen.<br />

Aber noch die Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>ermission war eine Unternehmung,<br />

<strong>der</strong>en Spuren auf beiden Seiten vergingen<br />

o<strong>der</strong> verwischt wurden. Giov<strong>an</strong>ni de Monte-Corvino<br />

schiffte sich 1291 nach China ein und wurde 1307<br />

zum Erzbischof von Peking ern<strong>an</strong>nt. Nach seinem<br />

Tod 1328 verschw<strong>an</strong>den in China sämtliche Spuren<br />

des römischen Christentums, in Rom das Wissen um<br />

diesen Bischof unter Papst Klemens V., so daß die<br />

Jesuitenmissionare am Ende des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

nichts von ihren Vorgängern wußten. 171 Dahinter<br />

könnte sich freilich auch ein späteres, ordensbezogenes<br />

Bedürfnis nach früherer Kontaktnahme verbergen,<br />

dem sich m<strong>an</strong>gels sonstiger Belege leicht<br />

durch die Schaffung einer Schriftquelle entsprechen<br />

ließ.<br />

141

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!