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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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gustus zu fallen. Damit <strong>hat</strong> die christliche Ära eine<br />

weltliche Ver<strong>an</strong>kerung in <strong>der</strong> Regentenliste bekommen.<br />

Unsere christliche Zeitrechnung basiert nun auf<br />

dem 1. J<strong>an</strong>uar des 30. Regierungsjahres von Augustus.<br />

Es gilt die Gleichsetzung:<br />

30. Regierungsjahr von Augustus = 1. n. Chr., wobei<br />

um <strong>der</strong> Verständlichkeit willen <strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong><br />

verän<strong>der</strong>te Jahresbeginn einen Moment außer acht<br />

bleibe. Die Geburt Jesu <strong>hat</strong> nun ein historisches Datum<br />

– ungeachtet dessen, ob überhaupt und gegebenenfalls<br />

w<strong>an</strong>n sie »wirklich« stattgefunden <strong>hat</strong>.<br />

So kamen wir zu jenem Datum auf <strong>der</strong> Zeitachse,<br />

hier durch die Regentenliste vertreten, auf dem unsere<br />

Zählung »nach Christi Geburt« basiert. Von dieser<br />

»sicheren« Seite aus können nun beliebige Versuche<br />

unternommen werden, den eigentlichen Geburtstag<br />

Jesu präziser zu bestimmen. Doch g<strong>an</strong>z<br />

egal, aus welchen Gründen dieser korrigierte Geburtstag<br />

auf irgendeinen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Tag in irgendeinem<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Jahr gelegt würde – <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> christlichen<br />

Zeitrechnung bleibt <strong>an</strong> das 30. Regierungsjahr<br />

des Augustus gekoppelt. Das wirkliche Datum <strong>der</strong><br />

Geburt Jesu k<strong>an</strong>n dagegen vom Startpunkt <strong>der</strong><br />

christliche Ära abgekoppelt werden – weshalb Jesus<br />

auch »v. Chr.« o<strong>der</strong> »n. Chr.« geboren worden sein<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Zeitvergleich<br />

Wir betrachten zwei Beispiele, wie einstens die Synchronisierungen<br />

vollzogen wurden. Das erste<br />

stammt von einem <strong>an</strong>onym gebliebenen Minoriten,<br />

<strong>der</strong> gegen 1292 eine Chronik mit dem schönen Titel<br />

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