24.05.2015 Aufrufe

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

d) Die Jahreseckpunkte wurden unter Caesar <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

bestimmt als unter Gregor XIII.<br />

e) Die Zeitsp<strong>an</strong>ne zwischen Caesar und Gregor<br />

XIII. ist kürzer.<br />

Die astronomische Jahreslänge<br />

Um mit dem Einfachsten zu beginnen: Die Erdbahn<br />

ist heute mit einer <strong>der</strong>artigen Präzision bestimmbar,<br />

daß wir mittlerweile die Erde daraufhin überwachen,<br />

ob sie gegenüber <strong>der</strong> errechneten Jahreslänge »vor-«<br />

o<strong>der</strong> »nachgeht«. Das kommt vor – in Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Massenverteilung in unserem Pl<strong>an</strong>etensystem –<br />

und wird gelegentlich zu einem Stichtag mit einer<br />

Korrektursekunde ausgeglichen. Nun ist eine Sekunde<br />

aufs Jahr gesehen noch weit davon entfernt,<br />

auch nur ein Zehntel Promille <strong>der</strong> Gesamtdauer auszumachen,<br />

geht es doch lediglich um eine einzige<br />

von gut 31 Millionen Einheiten. An diesen mikroskopischen<br />

Abweichungen erkennen wir die <strong>der</strong>zeitige<br />

Genauigkeit des <strong>Uhr</strong>werks Erde.<br />

Wir haben auch – seit den großen Beobachtern<br />

Tycho Brahe (gest. 1601) und Joh<strong>an</strong>nes Kepler<br />

(gest. 1630) – so viele Beobachtungsdaten, daß wir<br />

die mikroskopisch kleine Abnahme <strong>der</strong> Erdgeschwindigkeit<br />

bei Rückrechnungen berücksichtigen<br />

können. Daraus ist keine Abnahme <strong>der</strong> Umlaufzeit<br />

zu erkennen, die <strong>an</strong> die Größenordnung jener 671<br />

Sekunden per <strong>an</strong>no her<strong>an</strong>reichen würde, mit denen<br />

<strong>der</strong> iuli<strong>an</strong>ische Kalen<strong>der</strong> falsch geht. Wir müssen<br />

uns jedoch vor einem Zirkelschluß hüten. Unsere<br />

heutigen Rückrechnungen werden mit Hilfe <strong>an</strong>tiker<br />

Beobachtungen geeicht. 32 Mit Lektüre dieses Buches<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!