24.05.2015 Aufrufe

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ph<strong>an</strong>tomzeit-These als eine <strong>der</strong> »üblichen« Verschwörungstheorien<br />

wollte sie von vornherein mißverstehen<br />

und diskreditieren.<br />

Nun monieren die Mediävisten immer wie<strong>der</strong>, daß<br />

unmöglich die Geschichte dreier Jahrhun<strong>der</strong>te erfunden<br />

worden sein könne. 396 Dieser Einw<strong>an</strong>d ist<br />

wesentlich gewichtiger, weshalb wir eine umfassende<br />

Antwort geben. Im hier entwickelten Szenario<br />

finden wir drei unterschiedliche Auslöser, die alle<br />

möglich sind:<br />

Wenn die Bibel mit ihren unterschiedlichen Zeit<strong>an</strong>gaben<br />

seit Schöpfung justiert werden sollte, mußte<br />

die <strong>Uhr</strong> umgestellt werden.<br />

Wenn die Byz<strong>an</strong>tiner die entsetzliche Schmach des<br />

Kreuzesverlusts durch eine fiktive Rückgewinnung<br />

tilgen wollten, d<strong>an</strong>n brauchten sie für die zu erfindende<br />

Heldentat erst fingierte Zeit.<br />

Wenn Otto III. und <strong>der</strong> Papst das Millennium herbeiführen<br />

wollten, d<strong>an</strong>n best<strong>an</strong>d zunächst <strong>der</strong><br />

Wunsch nach einem neuen Datum, nach vorgerückter<br />

Zeit; erst d<strong>an</strong>n dürfte das Bedürfnis auftreten,<br />

diese Zeit auch zu füllen. Da wir wissen, daß sich<br />

Otto erstmals 998 auf Karl bezieht, k<strong>an</strong>n aber zugleich<br />

das Bedürfnis Pate gest<strong>an</strong>den haben, sich auf<br />

einen noch Größeren beziehen zu können. Beides<br />

ging inein<strong>an</strong><strong>der</strong>, denn die »gewonnene« Zeit war<br />

leer und wollte gefüllt sein.<br />

Otto sah das Problem, daß die Reihe durchweg<br />

römischer Kaiser des Ostens festst<strong>an</strong>d, selbst wenn<br />

sie bereits um eine Anzahl ergänzt worden war.<br />

Wollten sich die sächsischen Kaiser nicht als Depend<strong>an</strong>ce<br />

des byz<strong>an</strong>tinischen Kaisertums erleben,<br />

mußten sie <strong>an</strong> den weströmischen Kaiserstr<strong>an</strong>g <strong>an</strong>knüpfen,<br />

<strong>der</strong> sich aber nicht in den Merowingerkö-<br />

262

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!