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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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Der byz<strong>an</strong>tinische Baustopp<br />

Das byz<strong>an</strong>tinische Reich bietet mehr Stoff und Inhalt.<br />

43 Jahre nach dem Tod Justini<strong>an</strong>s I. entsteht<br />

das letzte öffentliche Baudenkmal <strong>der</strong> Spät<strong>an</strong>tike.<br />

Der Kaisermör<strong>der</strong> Phokas, von 602 bis 610 selbst<br />

auf dem Kaiserthron, suchte Verbündete. Er f<strong>an</strong>d nur<br />

den römischen Bischof Gregor, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Nachwelt<br />

den Heiligenschein, die Bezeichnung »<strong>der</strong> Große«<br />

und die Hervorhebung als einer <strong>der</strong> vier lateinischen<br />

Kirchenlehrer erhielt (ein Teil seiner Schriften<br />

mußte ihm mittlerweile abgesprochen werden). 81 Als<br />

Zeichen dieser Verständigung wurde 608 auf dem<br />

Forum zu Rom die Phokas-Säule errichtet, die als<br />

schlichtes Baurelikt, also ohne vergoldete Kaiserstatue,<br />

noch heute zu besichtigen ist.<br />

In Byz<strong>an</strong>z finden wir zwischen 580 und 611 noch<br />

folgende Bauten: in Kleinasien die Kimesiskirche in<br />

Nicäa, die heutige Cum<strong>an</strong>i camii in Antalya, die<br />

Klemenskirche in Ankare und die Kirche des Hl.<br />

Nikolaus in Myra; in Syrien die Sergiusbasilika in<br />

Babiska und in Jord<strong>an</strong>ien die Kirche des Genesios in<br />

Gerasa. 82 D<strong>an</strong>ach erlischt die Bautätigkeit genauso<br />

wie das städtische Leben in den 1500 Städten des<br />

Reiches für mehr als 200 Jahre. Dies liest sich bei<br />

Cyril M<strong>an</strong>go so: »M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n keine irgendwie gesicherten<br />

Angaben über die Entwicklung <strong>der</strong> byz<strong>an</strong>tinischen<br />

Architektur in <strong>der</strong> Zeit zwischen 610 und<br />

850 machen. Natürlich wurden Arbeiten <strong>an</strong> Zweckbauten,<br />

etwa Befestigungs- und Wasserversorgungs<strong>an</strong>lagen<br />

durchgeführt […] An<strong>der</strong>erseits sollten wir<br />

dieser Periode nur mit großer Vorsicht Kirchen zurechnen,<br />

die unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> baulichen<br />

Entwicklung nach dem 6. Jh. und vor dem 10. Jh.<br />

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