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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> und dem beginnenden Hellenismus galt<br />

Griechisch als die Weltsprache. Gegenüber <strong>der</strong> Keilschrift<br />

<strong>hat</strong> es fast nur Vorteile: viel einfacher zu<br />

schreiben, viel einfachere Zahlendarstellung mit<br />

einer Art Dezimalsystem, 245 viel leichteres Material<br />

(Papyrus o<strong>der</strong> Pergament gegenüber unh<strong>an</strong>dlichen<br />

Tontafeln). Der einzige Vorteil war für die damalige<br />

Zeit wohl keiner: Tonnenschwere Tontafelarchive<br />

verbrennen nicht, son<strong>der</strong>n werden durch einen Br<strong>an</strong>d<br />

fast für die Ewigkeit gehärtet.<br />

Die allerjüngsten Keilschrifttafeln reichen sogar<br />

bis 75 n. Chr. 246 Fiel Heinsohn auf, daß sie <strong>an</strong>achronistischerweise<br />

noch immer sumerische Einsprengsel<br />

des vermeintlichen 3. Jahrtausends enthalten, so<br />

fällt außerdem auf, daß sie nach Gestirnpositionen<br />

datiert werden. Die allerjüngsten Schriften sind ohnehin<br />

astronomische Alm<strong>an</strong>ache, aber auch die Tafel<br />

mit <strong>der</strong> dreifachen Pl<strong>an</strong>etenkonjunktion wird astronomisch<br />

datiert. So entsteht <strong>der</strong> Eindruck, daß die<br />

überaus späten Keilschrifttafeln nur wegen ihrer<br />

astronomischen Daten so spät <strong>an</strong>gesetzt werden. Die<br />

zugehörige Rückrechnung, das heißt die Festlegung<br />

von astronomischer Situation und zeitlichem Abst<strong>an</strong>d<br />

zu uns, ist sicher richtig. Wenn aber die zugehörige<br />

Historie nicht zur richtigen Zeit eingeordnet<br />

ist, muß es zu Fehlschlüssen kommen.<br />

Bestätigt sich mein Ansatz einer Zeitkürzung um<br />

297 Jahre, d<strong>an</strong>n würde die Konjunktion ins Jahr 304<br />

v. Chr. rücken. Denn die dreifache Jupiter-Saturn-<br />

Konjunktion in den Fischen ist ein extrem rares Ereignis,<br />

das nur ca. alle 854 Jahre stattfindet. 247 Nur<br />

19 Jahre nach Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>s Tod k<strong>an</strong>n ein Keilschrifttext<br />

selbstverständlich noch erwartet werden. Wenn<br />

sich bestätigt, daß die Keilschrift nur wegen astro-<br />

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