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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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dynastische Verbindung <strong>der</strong> beiden stärksten Herrscherhäuser<br />

Europas steht unmittelbar bevor, doch<br />

<strong>der</strong> Jüngling starb am 24.1.1002 kurz vor Ankunft<br />

seiner Braut.<br />

Aber <strong>der</strong> junge Kaiser mochte sich so aktiv und<br />

zukunftsorientiert gezeigt haben wie nur irgend<br />

möglich; spätere Forschung <strong>hat</strong> über ihm den Stab<br />

gebrochen, weil sich im Herbst 1001 die römische<br />

Bevölkerung gegen ihn erhob und weil er starb, bevor<br />

er seine Stellung neu befestigen konnte. L<strong>an</strong>ge<br />

blieb er für sie ein »rom<strong>an</strong>tischer und überschwenglicher<br />

Jüngling« mit einer »exaltierten Religiosität«,<br />

347 ein Bild, das P. E. Schramm vergebens zu<br />

facettieren hoffte. Er wies etwa darauf hin, daß Otto<br />

durchaus diesseitige Fleischeslust empf<strong>an</strong>d und befriedigte;<br />

»Diese Nachricht stellt die einseitig vergröbernde<br />

Auffassung richtig, die in Otto einen in<br />

Sündenbewußtsein vergehenden, sich selbst zergrübelnden<br />

Mönchskaiser sehen will.« 348<br />

Intensive Religiosität, gepaart gleichermaßen mit<br />

Sinn für Realitäten wie für weitreichende Utopien.<br />

Jüngst <strong>hat</strong> Althoff 349 für eine offenere Sicht plädiert,<br />

weil die wenigen selbständigen Regierungsjahre<br />

einfach keine abschließende Beurteilung zulassen.<br />

Für den damaligen Hof findet er zu einer interess<strong>an</strong>ten<br />

Einschätzung: »Offenbar h<strong>an</strong>delten die Akteure<br />

des 10. Jahrhun<strong>der</strong>ts gemäß einer uns fremden, aber<br />

durchaus vorh<strong>an</strong>denen Rationalität.« 350 Diese fremde<br />

Rationalität soll durch dieses Buch verständlicher<br />

werden.<br />

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