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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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methode keine Ahnung hätte und außerdem die Urkunden<br />

nicht gelten lassen würde. Daraufhin betone<br />

ich, daß mich <strong>der</strong> Inhalt von Urkunden sehr wohl<br />

interessiere, vor allem d<strong>an</strong>n, wenn sich ihre Aussagen<br />

auch heute noch nachprüfen lassen. Wenn beispielsweise<br />

Karl <strong>der</strong> Große im Jahre 775 im fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Saint-Denis eine Kirche habe weihen lassen,<br />

d<strong>an</strong>n sollte doch <strong>der</strong> Bauarchäologe in <strong>der</strong> Lage sein,<br />

Überreste dieser Kirche aufzuspüren. Schließlich<br />

h<strong>an</strong>dele es sich um die Nekropole <strong>der</strong> Merowinger<br />

wie <strong>der</strong> Karolinger, schließlich ist <strong>der</strong> Ort genau<br />

bek<strong>an</strong>nt, weil mittlerweile ein gotischer Dom darübersteht.<br />

Insofern dürfe m<strong>an</strong> doch Fundamentreste,<br />

Gräber und <strong>an</strong><strong>der</strong>es erwarten, wenn unter dem Boden<br />

des heute präsenten Baus gegraben werde. Doch<br />

die Erwartungen trügen allzuoft.<br />

Darauf kam nicht nur einmal eine Antwort wie<br />

diese: »Ich werde mich da zurückhalten. Ich bin kein<br />

Kunsthistoriker und werde mich zu den baugeschichtlichen<br />

Dingen nicht äußern.« Bei <strong>der</strong>selben<br />

Diskussion pflichtete <strong>der</strong> zweite Gesprächspartner<br />

bei: »Ich möchte mich auch nicht en détail in diese<br />

architektonisch-architekturgeschichtlichen Fragen<br />

einlassen, aber daß da ein großer chronologischer<br />

Verschiebebahnhof stattfindet, das k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sehr<br />

leicht feststellen. Aber das ist nicht mein Hobby.« 96<br />

Hier läuft jede weitere Diskussion ins Leere.<br />

Wenn die Fachleute <strong>der</strong>art spezialisiert sind, daß sie<br />

einfach nicht mehr übers Pergament hinausschauen,<br />

d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n das so gewonnene Gesamtbild allenfalls<br />

Stückwerk sein, so reich die Details auch sein mögen.<br />

Insofern wird seit über drei Jahren gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

gefochten, ohne daß meine Generalthese o<strong>der</strong><br />

wesentliche Details von ihr wi<strong>der</strong>legt worden wären.<br />

92

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