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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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Oktoberrevolution von 1917 heute im November<br />

gedacht wird. Die griechische Kirche <strong>hat</strong> ihn 1923<br />

umgestellt und sich dadurch eine Abspaltung eingeh<strong>an</strong>delt.<br />

Die »Altkalendarier« bestehen bis heute<br />

darauf, daß die wahren Gläubigen dem alten iuli<strong>an</strong>ischen<br />

Kalen<strong>der</strong> folgen müssen, demzufolge die Kirchenfeste<br />

13 Tage später gefeiert werden. (Diese 13<br />

Tage haben nichts mit den hier monierten 13 Tagen<br />

von 1582 zu tun, son<strong>der</strong>n resultieren einfach daraus,<br />

daß <strong>der</strong> iuli<strong>an</strong>ische Kalen<strong>der</strong> seit 1582 weitere 3<br />

Tage hinterherhinkt.)<br />

Nun gibt es keinen Hinweis darauf, daß in <strong>der</strong><br />

Spät<strong>an</strong>tike <strong>der</strong> Himmel aufmerksam beobachtet<br />

worden wäre. Der größte Astronom des Altertums,<br />

Claudius Ptolemäus, lebte im 2. Jahrhun<strong>der</strong>t n. Chr.<br />

und berichtet in seinem Sternenkatalog, dem von<br />

den Arabern so ben<strong>an</strong>nten Almagest, daß er persönlich<br />

Hun<strong>der</strong>te von Sternpositionen beobachtet hätte.<br />

Die Realität sieht jedoch <strong>an</strong><strong>der</strong>s aus. Allem Anschein<br />

nach <strong>hat</strong> Ptolemäus, damals in sicherer<br />

Kenntnis <strong>der</strong> Präzession, Daten aus älteren Sternenkatalogen<br />

einfach umgerechnet, denn <strong>an</strong> den Sternpositionen,<br />

die er uns berichtet, konnten gemäß heutigen<br />

Rückrechnungen diese Sterne nicht gest<strong>an</strong>den<br />

haben. Dies haben sowohl amerik<strong>an</strong>ische wie russische<br />

Berechnungen ergeben, doch beide lei<strong>der</strong> mit<br />

unterschiedlichem Ergebnis. 63<br />

Vielleicht, aber das ist nur Spekulation, rührt gerade<br />

von da her <strong>der</strong> Verzicht <strong>der</strong> späten Antike auf die<br />

Astronomie. Sie beobachtete den Himmel und konnte<br />

ihn nicht mit den Daten des Ptolemäus, ihrem<br />

wichtigsten Referenzwerk, in Einkl<strong>an</strong>g bringen. Vor<br />

die Wahl gestellt, entwe<strong>der</strong> einen neuen Beobachtungskatalog<br />

zu erstellen o<strong>der</strong> einfach – ohne Rück-<br />

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