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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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fen<strong>der</strong> Erklärungswert.<br />

Es ist aber zu erwarten, daß in Armenien noch<br />

weitere Zeitumstellungen notwendig werden. Dieses<br />

L<strong>an</strong>d, das ja noch vor dem römischen Reich zum<br />

christlichen Staatskirchentum f<strong>an</strong>d, <strong>hat</strong> am Ende des<br />

5. Jahrhun<strong>der</strong>ts die ersten Kuppeln gewölbt, etwa<br />

über <strong>der</strong> Basilika von Tekor. Damals wurde auch <strong>der</strong><br />

Typus <strong>der</strong> Kreuzkuppelkirche ausgebildet, wobei die<br />

Kathedrale von Etschmiadsin mit ihrer kreuzförmigen<br />

Anlage, »eine <strong>der</strong> ältesten in <strong>der</strong> christlichen<br />

Welt überhaupt«, <strong>an</strong>fänglich noch mit einer Holzkuppel<br />

geschlossen wurde. 162 Ab ca. 550 n. Chr.<br />

erlebt Armenien eine fast 150 Jahre dauernde Sakralbaublüte<br />

mit beson<strong>der</strong>er Ausformung <strong>der</strong> Kreuzkuppelkirche.<br />

Diesen Kirchentypus <strong>hat</strong> Konst<strong>an</strong>tinopel übernommen<br />

– aber aus bisheriger Sicht erst viel später:<br />

»In Byz<strong>an</strong>z hingegen <strong>hat</strong> sich <strong>der</strong> Kreuzkuppeltyp<br />

später (beginnend mit dem 9.-10. Jahrhun<strong>der</strong>t) entwickelt,<br />

und es gibt allen Grund zu <strong>der</strong> Annahme,<br />

daß dieser Kreuzkuppeltyp in Byz<strong>an</strong>z gerade aus<br />

Armenien übernommen wurde.« 163 Nachdem <strong>der</strong><br />

Architekturhistoriker aber ein Beispiel aus dem 9.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t schuldig bleiben muß, klafft eine beträchtliche<br />

Lücke zwischen Armenien und Byz<strong>an</strong>z,<br />

zwischen den direkten Nachbarn. Warum haben die<br />

Byz<strong>an</strong>tiner des 10. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf einen Kirchentyp<br />

zurückgegriffen, den die Armenier selbst 200<br />

Jahre l<strong>an</strong>g nicht gebaut <strong>hat</strong>ten, <strong>der</strong> aber damals<br />

schon 400 Jahre alt war?<br />

Zu beachten ist, daß diese Lücke nicht deckungsgleich<br />

ist mit dem <strong>an</strong>sonsten sich gut bewährenden<br />

Intervall zwischen 614 und 911. Das k<strong>an</strong>n bedeuten,<br />

daß sich bei <strong>der</strong> Synchronisierung von Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>ära,<br />

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