24.05.2015 Aufrufe

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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War das erste Millennium viel zu kurz?<br />

Eigentlich könnten wir jetzt, von jedem Zweifel befreit,<br />

das 2. Jahrtausend beginnen lassen. Doch so<br />

einfach ist das nicht mehr, wie das noch vor zehn<br />

Jahren scheinen mochte. Der Verfasser <strong>hat</strong> ausgerechnet<br />

dort ein Problem aufgespürt, wo niem<strong>an</strong>d –<br />

er selbst eingeschlossen – ein Problem vermutet hätte.<br />

Wir bleiben bei unserer so wohlkonstruierten Zeitachse,<br />

nutzen aber nun eine Kontrollmöglichkeit, die<br />

vor über 400 Jahren eingebaut worden ist. 1582<br />

wurde unter Papst Gregor XIII. eine Kalen<strong>der</strong>korrektur<br />

durchgeführt; seitdem wird nicht mehr vom<br />

iuli<strong>an</strong>ischen, son<strong>der</strong>n vom gregori<strong>an</strong>ischen Kalen<strong>der</strong><br />

gesprochen. Der Vatik<strong>an</strong> gab damals drei amtliche<br />

Druckschriften heraus: eine grundsätzliche päpstliche<br />

Bulle, einen Tageskalen<strong>der</strong> für das römische<br />

Meßbuch und ein revidiertes Verzeichnis <strong>der</strong> jährlichen<br />

Festtage. 28<br />

Damals wurden zwei für unsere Fragen relev<strong>an</strong>te<br />

Entscheidungen getroffen. Die Tageszählung spr<strong>an</strong>g<br />

vom 4.10. nicht auf den 5.10., son<strong>der</strong>n gleich auf<br />

den 15.10.1582. Wegen dieser Auslassung gibt es<br />

auf <strong>der</strong> Zeitachse Daten für 10 Tage, denen keine<br />

reale Geschichte entspricht. Wir stoßen hier zum<br />

zweiten Mal auf fiktive Zeit, nachdem schon Jesu<br />

Geburt in einem zeitleeren Raum stattgefunden haben<br />

sollte. Auf das Warum <strong>der</strong> Reform kommen wir<br />

nach einem Umweg über Julius Caesar, den eigentlichen<br />

Erfin<strong>der</strong> und Begrün<strong>der</strong> unseres Kalen<strong>der</strong>s.<br />

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