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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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die Zeit nach Jahren seit <strong>der</strong> Geburt unseres Herrn<br />

Jesus Christus zu notieren, damit <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>g unserer<br />

Hoffnung uns vertrauter werde und die Ursache <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Menschheit, nämlich das Leiden<br />

unseres Erlösers, klarer hervortrete.« 6<br />

Nun können wir hier im Text getrost Datierungen<br />

»n. Chr.« bringen und ergänzen deshalb gleich, daß<br />

<strong>der</strong> Regierungs<strong>an</strong>tritt von Kaiser Diokleti<strong>an</strong> das Datum<br />

29.8.284 n. Chr. bekommen <strong>hat</strong>. Für <strong>der</strong>artige<br />

Festlegungen mußte Dionysius den Geburtstag Jesu<br />

innerhalb <strong>der</strong> Chronologie ver<strong>an</strong>kern. Das war nur<br />

für den Tag und Monat leicht. Seit 274 war »Sol<br />

invictus« als unbesiegter Sonnengott von Kaiser<br />

Aureli<strong>an</strong> zum Reichsgott erhoben und <strong>der</strong> 25.12. als<br />

dazugehöriger Feiertag des Sonnengottes festgelegt<br />

worden, 7 o<strong>der</strong>, <strong>an</strong><strong>der</strong>s formuliert: Damals wurde <strong>der</strong><br />

MithrasKult für ein gutes Jahrhun<strong>der</strong>t zur römischen<br />

Staatsreligion. Während gegen 200 n. Chr. Weihnachten<br />

am 18. November beg<strong>an</strong>gen wurde, 8 fixierte<br />

im Jahre 354 n. Chr., also im Jahr <strong>der</strong> neuen Ärabezeichnung<br />

durch Philocalus, <strong>der</strong> Papst, damals mehr<br />

für die Stadt Rom (»urbi«) als für den Erdkreis (»orbi«)<br />

zuständig, die Geburt Jesu auf ebendiesen<br />

25.12. Die Kirche übernahm hier wie in vielen <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Fällen Daten und Bräuche des Heidentums, um<br />

Schw<strong>an</strong>kende auf ihre Seite zu ziehen und vor Rückfällen<br />

zu bewahren. Bis zur Zeit von Dionysius Exiguus<br />

und seinen Berechnungen im Jahre 525 war<br />

Weihnachten als das neue Fest auch von den Patriarchen<br />

zu Konst<strong>an</strong>tinopel, Alex<strong>an</strong>dria und Jerusalem<br />

eingeführt worden, also von den gleichr<strong>an</strong>gigen<br />

Konkurrenten des römischen Bischofs. Warum allerdings<br />

<strong>der</strong> Mithras-Kult den 25.12. hervorgehoben<br />

<strong>hat</strong>, liegt bisl<strong>an</strong>g im dunkeln.<br />

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