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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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daß wir zwar den 23. September als kaiserlichen<br />

Geburtstag aus mehreren Quellen kennen – so aus<br />

Diodor, Paterculus und Sueton – und auch wissen,<br />

daß sein Horoskop ein herausgehobenes war. 48 Aber<br />

ob die Herbstäquinoktie tatsächlich auf den 23.9.<br />

gefallen ist, das <strong>hat</strong> uns die Antike nicht überliefert.<br />

49<br />

Bleicken <strong>hat</strong> einen durchaus sinnvollen Schluß gezogen,<br />

den schon E. Buchner gezogen und mir auch<br />

mündlich mitgeteilt <strong>hat</strong>: Nur <strong>an</strong> den beiden Tagen<br />

<strong>der</strong> Äquinoktien läuft <strong>der</strong> Sc<strong>hat</strong>ten auf schnurgera<strong>der</strong><br />

Bahn genau auf den Friedensaltar zu, vielleicht<br />

sogar durchs Portal hinein. Unbestreitbarerweise ist<br />

diese Anordnung für die Äquinoktie ersonnen; ebenso<br />

unbestreitbar ist sie für den am 23.9. geborenen<br />

Augustus ersonnen worden. So läßt sich mit <strong>an</strong> Sicherheit<br />

grenzen<strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit behaupten,<br />

daß kurz vor <strong>der</strong> Zeitenwende die Äquinoktie auf<br />

den 23.9. gefallen ist. Nur eine Haaresbreite trennt<br />

uns von <strong>der</strong> absoluten Sicherheit.<br />

Da aber diese absolute Sicherheit absolut tödlich<br />

wäre für unsere Chronologie, unsere Zeitachse und<br />

unser Jahr 2000 n. Chr., <strong>hat</strong> m<strong>an</strong> dieses Haar nach<br />

Kräften gestärkt, getreu dem Motto, das Erich Kästner<br />

dem armen Damokles gewidmet <strong>hat</strong>:<br />

»Die Nähe des möglichen Schadens liegt nicht in<br />

<strong>der</strong> Schärfe des Schwerts, vielmehr in <strong>der</strong> Dünne des<br />

Fadens.«<br />

62

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