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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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zu tun? In <strong>der</strong> Literatur zur Reform von 1582 findet<br />

sich <strong>an</strong>geblich <strong>der</strong> Hinweis, m<strong>an</strong> habe wie<strong>der</strong> den<br />

Frühlingsbeginn des Konzils von Nicäa herstellen<br />

wollen. Dieses erste Konzil <strong>der</strong> Christenheit <strong>hat</strong>te<br />

325 gegenüber von Konst<strong>an</strong>tinopel stattgefunden.<br />

Die Rückrechnung ergibt das dringend gewünschte<br />

Resultat: 1582 ./. 325 = 1257 Jahre. So gel<strong>an</strong>gte m<strong>an</strong><br />

tatsächlich in das oben errechnete Intervall zwischen<br />

1219 und 1344 Jahren vor <strong>der</strong> gregori<strong>an</strong>ischen Reform!<br />

Was würde dies bedeuten? Wenn unter Kaiser<br />

Konst<strong>an</strong>tin d. Gr., dem Leiter dieses Konzils, <strong>der</strong><br />

21.3. gegolten <strong>hat</strong>te, d<strong>an</strong>n wäre offensichtlich, daß<br />

Papst Gregor zur höheren Würde des katholischen<br />

Glaubens auf Kaiser und allererstes Konzil zurückkorrigiert<br />

<strong>hat</strong>te. D<strong>an</strong>n wäre doch alles klar!<br />

Doch selbst damit wären noch nicht alle Klippen<br />

überwunden. Denn was war d<strong>an</strong>n mit <strong>der</strong> Zeit zwischen<br />

Caesar und Nicäa? In diesen 369 Jahren mußten<br />

bereits 3 Fehlertage aufgelaufen sein. Wo waren<br />

sie hingekommen? Zwei Lösungen konnten vorgeschlagen<br />

werden, beide wurden vorgebracht, was<br />

allerdings beide verdächtig macht.<br />

Lösung 1: Zu Caesars Zeit habe nicht <strong>der</strong> 21.3.,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> 24.3. als Frühlingsbeginn gegolten.<br />

D<strong>an</strong>n wäre klargestellt, daß im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

21.3. gegolten <strong>hat</strong>te und 369 Jahre vorher das Datum<br />

drei Tage später, auf dem 24.3. gelegen <strong>hat</strong>te. Dafür<br />

<strong>hat</strong>te m<strong>an</strong> vor einigen Jahrzehnten auch Anhaltspunkte<br />

in <strong>der</strong> alten Literatur gefunden. Wir wissen<br />

mittlerweile, daß genau solche Datierungen zu erwarten<br />

waren, da doch auch <strong>der</strong> 25.3. und m<strong>an</strong>chmal<br />

<strong>der</strong> 24.3. als Frühlingsbeginn im römischen »Modell«<br />

notiert wurden. Sie können jedoch keineswegs<br />

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