24.05.2015 Aufrufe

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

frühere Alfons erhielt die Titulatur Ottos und bestätigt<br />

so die verdoppelte Symbolik <strong>der</strong> Jahre 800 und<br />

1000.<br />

Es läßt sich abschließend eine Frage beh<strong>an</strong>deln,<br />

die häufiger von Skeptikern aufgeworfen wird. Diese<br />

gestehen gerne zu, daß die Indizienlage sehr stark<br />

gegen ein Karolingerreich und eine karolingische<br />

Renaiss<strong>an</strong>ce spreche. Gleichwohl gehe die These <strong>der</strong><br />

obendrein erfundenen Zeit einfach zu weit; die Zeitachse<br />

dürfe nicht <strong>an</strong>getastet werden. Was geschieht<br />

mit unserem Szenario, wenn wir uns diesem Argument<br />

für einen Moment beugen? D<strong>an</strong>n wären die<br />

297 Jahre wie<strong>der</strong> real, aber die auf Pergament so<br />

herrlich sprossende Karolingerzeit würde sich von<br />

<strong>der</strong> architektonischen und archäologischen Evidenz<br />

dieser Zeit nach wie vor dramatisch unterscheiden:<br />

keine Aachener Karlskapelle mehr, keine blühenden<br />

L<strong>an</strong>dschaften mit Kirchen, Klöstern und Pfalzen,<br />

kein lebhafter H<strong>an</strong>del und W<strong>an</strong>del, kein geistiger<br />

Aufschwung, keine Renaiss<strong>an</strong>ce …<br />

Mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Worten: Auch wenn die drei Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

auf <strong>der</strong> Zeitachse blieben, ist die für sie berichtete<br />

und gelehrte Geschichte als Erfindung erk<strong>an</strong>nt.<br />

Auch in diesem Fall wären alle Gl<strong>an</strong>zpunkte, aber<br />

auch die Rückschläge einfach Erfindungen späterer<br />

Zeiten. So wäre in bezug auf die damals geleistete<br />

Erfindungsarbeit nichts einfacher geworden, im Gegenteil.<br />

Denn nun muß es in diesen drei Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

reale Geschichte mit realen Menschen gegeben<br />

haben. Deren ursprünglich vorh<strong>an</strong>dene Spuren müßten<br />

vollkommen verdeckt worden sein – ein Unternehmen,<br />

fast so mühsam und aufwendig wie die<br />

Erfindung selbst. Erst jetzt kämen wirklich Orwellsche<br />

Dimensionen hinzu. Und <strong>der</strong> Skeptiker müßte<br />

300

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!