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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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tober; er spricht keineswegs vom Neumond, son<strong>der</strong>n<br />

einfach vom »fünften Mond«; eindeutig ist seine<br />

Aussage »Mitte des Monats«.<br />

Insofern paßt die rückgerechnete Finsternis vom<br />

4.10.590 nur bei großer Toler<strong>an</strong>z. Sie liegt keineswegs<br />

in <strong>der</strong> Mitte des 8. Monats, son<strong>der</strong>n am Anf<strong>an</strong>g<br />

des 10. Monats, und die ringförmige Finsternis<br />

spricht gegen die Sichelform. Als Schlosser und<br />

Bergm<strong>an</strong>n exakt 300 Jahre weiterzählten, f<strong>an</strong>den sie<br />

keine adäquate Finsternis und erklärten meine These<br />

für wi<strong>der</strong>legt. Aber mit den von mir vorgeschlagenen<br />

297 Ph<strong>an</strong>tomjahren wären sie am 20.10.887<br />

einem adäquaten »Individuum« begegnet: wie<strong>der</strong> im<br />

Oktober, aber diesmal nahe <strong>der</strong> Monatsmitte, wie<strong>der</strong>um<br />

wie <strong>der</strong> 5. Mond, diesmal vom Vollmond aus<br />

gezählt, ein in <strong>der</strong> Spät<strong>an</strong>tike auch geübter<br />

Brauch; 225 nach Mucke und Meeus war es keine<br />

ringförmige, son<strong>der</strong>n eine totale Finsternis. 226<br />

Ptolemäus im Zeugenst<strong>an</strong>d<br />

In <strong>der</strong> nächsten »Runde« bot Wolfhard Schlosser<br />

verschiedene Beobachtungen von Claudius Ptolemäus<br />

auf. Diesem war unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em ein Tripel von<br />

Mondfinsternissen wichtig. »Es ist fast überflüssig<br />

festzustellen, daß diese drei Mondfinsternisse <strong>der</strong><br />

Jahre 133, 134 und 136 n. Chr. im C<strong>an</strong>on <strong>der</strong> Finsternisse<br />

tagpräzise, korrekt im Grad <strong>der</strong> Finsternis<br />

(total, 5/6, 1/2) und mit minimalen Fehlern <strong>der</strong> zeitlich<br />

nur schwer einzuschätzenden Finsternismitte<br />

(23 07 , 23 01 und 3 43 alex<strong>an</strong>drinischer Zeit) wie<strong>der</strong>zufinden<br />

sind.« 227<br />

Ihm wi<strong>der</strong>spricht Robert Newton, 228 <strong>der</strong> dem größ-<br />

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