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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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sierung keineswegs vor<strong>an</strong>gebracht, son<strong>der</strong>n aufs 10.<br />

und sogar frühe 11. Jahrhun<strong>der</strong>t vertagt hätte.<br />

Arthur Koestler <strong>hat</strong> mit einem l<strong>an</strong>gen Zitat aus <strong>der</strong><br />

Encyclopaedia Brit<strong>an</strong>nica klargestellt, wie <strong>der</strong> arabische<br />

Kulturkreis die Autorität seiner Aussage erzeugt<br />

<strong>hat</strong>:<br />

»Die frühen arabischen Historiker unterscheiden<br />

sich von allen <strong>an</strong><strong>der</strong>en durch die einzigartige Form<br />

ihrer <strong>Wer</strong>ke. Jedes Ereignis wird mit den Worten<br />

eines Augenzeugen o<strong>der</strong> eines Zeitgenossen berichtet,<br />

die zu dem letzten Erzähler durch eine Kette<br />

dazwischengeschalteter Berichterstatter gel<strong>an</strong>gen,<br />

von denen je<strong>der</strong> den Originalbericht <strong>an</strong> seinen Nachfolger<br />

weitergegeben <strong>hat</strong>. Oft wird <strong>der</strong>selbe Bericht<br />

in zwei o<strong>der</strong> mehr verschiedenen Vari<strong>an</strong>ten wie<strong>der</strong>gegeben,<br />

die durch verschiedene Berichterstatterketten<br />

überliefert wurden. Häufig wird ein Ereignis<br />

o<strong>der</strong> eine wichtige Einzelheit in verschiedenen Versionen<br />

erzählt, auf Grund verschiedener, zeitgenössischer<br />

Darstellungen, die dem En<strong>der</strong>zähler durch<br />

verschiedene Überlieferungsketten vermittelt worden<br />

sind… Das Prinzip ist immer, daß, was einmal<br />

gut gesagt worden ist, nicht noch einmal mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Worten gesagt werden muß. Der Schriftsteller hält<br />

sich daher so eng als er k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den Buchstaben<br />

seiner Quelle, so daß häufig <strong>der</strong> letzte Schriftsteller<br />

genau die Worte wie<strong>der</strong>gibt, die <strong>der</strong> erste Erzähler<br />

gebraucht <strong>hat</strong>.« […] »Damit werden auch die außerordentlichen<br />

Schwierigkeiten einigermaßen verständlich,<br />

eine ursprüngliche Quelle, die häufig genug<br />

verlorengeg<strong>an</strong>gen ist – aufzufinden –, und zwar<br />

in dem Dschungel verschiedener Versionen späterer<br />

Historiker, Kompilatoren und Plagiatoren. Dadurch<br />

ist es häufig unmöglich, eine Episode o<strong>der</strong> die Be-<br />

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