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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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damit kommen wir zu den übrigen »Realien« einer<br />

Zeit. Wo Menschen leben, sollten auch Zeugnisse<br />

ihres Lebens überdauern, ob als schlichte Tonscherbe<br />

im Boden o<strong>der</strong> als Ruine in o<strong>der</strong> über <strong>der</strong> Erde.<br />

Die Archäologie <strong>hat</strong> in den letzten Jahrzehnten immer<br />

feinere Methoden entwickelt, so daß sie heute<br />

selbst Gegenstände nachweisen k<strong>an</strong>n, die nicht mehr<br />

direkt auffindbar sind: Fein herauspräparierte Pfostenlöcher<br />

zeugen auch d<strong>an</strong>n noch von einer Holzkonstruktion,<br />

wenn das ursprüngliche Fachwerkhaus<br />

längst zerfallen und vermo<strong>der</strong>t ist.<br />

Holz wird zwar vom Menschen bearbeitet, aber<br />

nicht erzeugt. Insofern k<strong>an</strong>n auch die Natur selbst<br />

verg<strong>an</strong>gene Zeiten belegen. Bäume tragen gewissermaßen<br />

ihren Fingerabdruck; wer ihre Jahresringe<br />

abzählt und mißt, k<strong>an</strong>n ihr Absolutalter bestimmen.<br />

Und viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e org<strong>an</strong>ische Materialien sind über<br />

die Radiokarbonmethode altersmäßig bestimmbar.<br />

Die Naturwissenschaften haben <strong>der</strong> Archäologie<br />

mächtige Hilfsmittel bereitgestellt, <strong>der</strong>en <strong>Wer</strong>t lei<strong>der</strong><br />

zweifelhaft ist, wie noch festzustellen sein wird.<br />

Nicht zuletzt kümmern sich Natur und Mensch gleichermaßen<br />

um Zeugnisse stattgehabter Verg<strong>an</strong>genheit:<br />

Wo Menschen siedeln, wachsen häufig Siedlungsschichten<br />

nach oben. Wird ein Platz aufgegeben,<br />

treibt <strong>der</strong> Wind zusätzliche Wehschichten <strong>an</strong>,<br />

die <strong>der</strong> Archäologe sauber herauspräpariert.<br />

Je emsiger die einschlägigen Spezialisten allerorten<br />

in die Tiefe dringen, desto überflüssiger scheint<br />

die Frage zu werden, ob irgendeine geschichtliche<br />

Zeit in Wahrheit nur eine erfundene gewesen sein<br />

könne.<br />

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