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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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Vom Standpunkt der ärztlichen und soziotherapeutischen Begleiter bedeutet Wirks<strong>am</strong>keit,<br />

die Ressourcen des Patienten und seines sozialen Umfeldes zur Bewältigung der Krank-<br />

heit zu aktivieren. Solange die psychische Erkrankung für den Patienten das nächstlie-<br />

gende Mittel darstellt, sich in persönlichen Krisen Hilfe zu holen, gerät die Behandlung in<br />

eine schwierige Ausgangssituation. Sie kann kein zuträgliches soziales Umfeld ersetzen,<br />

jedoch einen zielgerichteten Beitrag leisten, dass der Patient einen Zufluchtsort außerhalb<br />

der Krankheit findet.<br />

Vom Standpunkt der Krankenkassen aus bedeutet Wirks<strong>am</strong>keit ein Behandlungsangebot,<br />

das <strong>am</strong>bulant ausgerichtet ist und dem erkrankten Kassenmitglied genau die Behandlung<br />

anbietet, die er zur Mobilisierung seiner eigenen Bewältigungskräfte braucht. D<strong>am</strong>it ver-<br />

bunden ist auch die Erwartung, dass dieses Behandlungsangebot immer die wirtschaft-<br />

lichste Form darstellt.<br />

Wirks<strong>am</strong>keit zu messen, setzt eine laufende erfolgsorientierte Dokumentation voraus. Sie<br />

hat sowohl auf Seiten der Leistungserbringer wie auf Seiten der Leistungsträger zu erfol-<br />

gen. Beide Seiten müssen hierfür die notwendigen technischen und personellen Voraus-<br />

setzungen schaffen, wobei ein möglichst kompatibles System geschaffen werden sollte.<br />

Die Leistungsträger müssen bei der Vergütung der <strong>Soziotherapie</strong> die für Dokumentation<br />

notwendige Zeit berücksichtigen.<br />

Zukunftsperspektiven<br />

<strong>Soziotherapie</strong> ist ein wirks<strong>am</strong>es Instrument, um Menschen mit einer schweren psychiatri-<br />

schen Erkrankung dabei zu unterstützen, im eigenen Lebensumfeld auch große Krisen zu<br />

überstehen. Hierdurch hilft sie nicht nur, stationäre Behandlung zu vermeiden, sondern<br />

leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zur weiteren Umgestaltung der Psychiatrie zu ei-<br />

nem modernen <strong>am</strong>bulant ausgerichteten Behandlungssystem. Die Erfahrungen mit Sozio-<br />

therapie im Rahmen der Projekte zur Integrierten Versorgung (gem. §§ 140 a-d SGB V)<br />

zeigen, dass <strong>Soziotherapie</strong> bei allen psychiatrischen Indikationen, bei denen es immer<br />

wieder zu stationären Aufenthalten kommt, wirks<strong>am</strong> wird.<br />

Es ist daher schon bald d<strong>am</strong>it zu rechnen, dass die in den <strong>Soziotherapie</strong>-Richtlinien noch<br />

vorhandene Beschränkung auf die Schizophrenie aufgehoben wird. Sie steht schon jetzt<br />

im krassen Widerspruch zu den Erfahrungen im Rahmen der Integrierten Versorgung.<br />

Wenn es zur Selbstverständlichkeit geworden ist, dass sich Krankenkassen und Leis-<br />

tungserbringer regelmäßig über ihre Daten zur Wirks<strong>am</strong>keit von <strong>Soziotherapie</strong> verständi-<br />

gen, dann wird man Überlegungen anstellen, die <strong>Soziotherapie</strong> auch bei somatischen<br />

Krankheitsbildern einzusetzen. Immer dann, wenn die Stabilisierung einer (oft chronifizier-<br />

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