3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag
3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag
3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.2.4 Individuelle Methoden und Konzepte: Klientenzentrierte Gesprächsführung,<br />
Engaging und Elemente der Verhaltenstherapie<br />
In der Arbeit mit den Klienten sind diverse Methoden seitens der Therapeuten anzuwen-<br />
den, welche dem theoretischen Rahmen aus Kap.1.3 entsprechen. „Begeisterung und<br />
vertrauensvolle Haltung sind sehr wirkungsvolle therapeutische Kräfte, wenn sie geschickt<br />
und nicht wahllos eingesetzt werden“ (Clark 1977: 188). Diese wirkungsvollen Kräfte gilt<br />
es durch die AS und ihre Methoden sowie Techniken zu produzieren, um den Betroffenen<br />
Verständnis zu vermitteln, sie zu motivieren und ihnen in Krisenzeiten Hoffnung zu geben<br />
(vgl. Pilz 2007b: 455). Dabei wenden Soziotherapeuten homogene und des Weiteren ei-<br />
gene Vorgehensweisen an. Hoffmann sieht bspw. einen großen Nutzen in der klienten-<br />
zentrierten Gesprächsführung, dem Engaging sowie in systemischen und verhaltensthe-<br />
rapeutischen Elementen, je nach der Individualität der Erkrankten. Die klientenzentrierte<br />
Gesprächsführung bietet laut Hoffmann die Möglichkeit, den Patienten empathisch so-<br />
wie wertschätzend zu vermitteln, dass sie in ihren Problemen ernst- und wahrgenommen<br />
werden. Folglich sei die Entstehung eines therapeutischen Bündnisses gewährleistet.<br />
Daran anknüpfend können im Gespräch diverse Konfliktbereiche der Betroffenen Bearbei-<br />
tung finden und Problemlösungsstrategien vermittelt werden. Die Technik des Engaging,<br />
als Teil der klientenzentrierten Gesprächsführung, eignete sich Hoffmann in einer Weiter-<br />
bildung an. Dieses zielt insbesondere darauf ab, unmotivierte Klienten zu ermutigen und<br />
sie wiederkehrend für Therapieinhalte zu öffnen. Von Belang sei dabei anzuerkennen,<br />
dass die Situation für die Betroffenen äußerst diffizil ist. Darüber hinaus gilt es mittels di-<br />
verser Techniken wie z.B. der Konfrontation, dem Arbeiten mit<br />
Bildern oder dem Spiegeln, die Patienten zur Mitgestaltung der AS zu animieren sowie<br />
deren Subjektorientierung zu fördern (vgl. Z. 278-317).<br />
Hoffmann setzt überdies, je nach den Möglichkeiten und Erfordernissen der Klienten,<br />
Elemente der Verhaltenstherapie wie bspw. das Soziale Kompetenztraining nach<br />
Pfingst und Hirsch (1991) ein. Dieses wird schon lange im Rahmen psychischer Störun-<br />
gen mit Erfolg angewendet. Dabei stehen die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und<br />
Problemlösungsstrategien sowie die Förderung des Selbsthilfepotentials im Mittelpunkt.<br />
Resultierend daraus werden Selbstsicherheit und Selbstaktualisierungskräfte der Betrof-<br />
fenen gefördert. Zudem gilt es neue Verhaltensweisen einzuüben, um diese letztlich im<br />
Alltag zu nutzen und u.a. die Bereiche Freizeit, Arbeit oder soziale Kontakte positiv zu<br />
beeinflussen. Im Rahmen der Förderung sozialer Kontakte sowie der Angehörigenarbeit<br />
sei die systemische Sichtweise unerlässlich, da diese, neben dem Individuum, auch das<br />
System fixiert und wenn notwendig modifiziert. Elemente der Psychoedukation wie<br />
Stimmungskalender, Wochenpläne und die Förderung positiver Aktivitäten wendet Hoff-<br />
mann ebenso in ihrer Arbeit bevorzugt an. Sie versucht durch einen „gesunden Mix“ der<br />
46