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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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spricht (vgl. Z. 487-494; vgl. Puls 2010: 15f.). Zum anderen ist auch das Gehalt der Sozio-<br />

therapeuten nicht vergleichbar mit dem Aufwand, welcher mit der Erbringung der AS ver-<br />

bunden ist (vgl. Z. 495f.). Daher stehen nach wie vor nicht genügend Leistungserbringer<br />

zur Verfügung. Erkenntnisse aus Literaturrecherchen bestätigten dies bereits. Auch wenn<br />

monetäre Aspekte nicht im Vordergrund des Geschehens stehen sollten, so sind sie<br />

gleichwohl eine Voraussetzung für die Umsetzung und weitere Etablierung der AS. Ohne<br />

dahingehende Modifikationen wird z.B. die Selbstständigkeit von Soziotherapeuten in Zu-<br />

kunft eine Vision bleiben. Viele gegenwärtig tätige Leistungserbringer seien über einen<br />

großen Träger angestellt, welcher bereit ist, die Finanzierungslücke zu schließen (vgl. Z.<br />

571ff.). Hoffmann wird bspw. über die AWW entlohnt und arbeitet daneben stundenweise<br />

als Sozialarbeiterin in der psychiatrischen Tagesklinik Jena. Anderenfalls könne sie nicht<br />

als Leistungserbringerin fungieren und ihre Tätigkeit bliebe nach eigener Aussage ein<br />

„Hobby“ (vgl. Z. 587). Somit ist es eine Utopie, dass Soziotherapeuten, wie in den Emp-<br />

fehlungen zunächst verlangt, nach einem Jahr hauptberuflich als solche tätig sind (vgl.<br />

Ließem 2009: 15). Es liegt im Interesse des Trägers, die AS zu finanzieren. Laut Hoff-<br />

mann sind politische Bestrebungen oft Grund für zusätzliche Angebote (vgl. Z. 497-502).<br />

Ferner wurde der Soziotherapeutin im aktuellen Austausch mit anderen Landesver-<br />

bänden zugetragen, dass Verordnungen und Genehmigungen der AS erneut stagnieren.<br />

Dabei würde vornehmlich Bayern benannt (vgl. Z.151ff.). Der Berufsverband konstatierte<br />

diesbezüglich, dass hier nur 20 Soziotherapeuten tätig sind, da der Lohn seit 2002 kaum<br />

erhöht und Zulassungsbedingungen erneut gestrafft wurden (vgl. Berufsverband 2010: 3).<br />

Die spezifische Debatte um die Position der Krankenkassen im Prozess der Etablie-<br />

rung der AS führt Hoffmann zudem an verschiedenen Stellen des Interviews aus und<br />

stützt d<strong>am</strong>it theoretische Bilanzen. Sie selbst sieht speziell in Jena keine entsprechenden<br />

Probleme. Doch prinzipiell scheint, so der Trend, die ges<strong>am</strong>te Kooperation mit den Kas-<br />

sen abermals beschwerlicher zu werden, da der Nutzen der AS, vor allem in Hinblick auf<br />

die Wirtschaftlichkeit, bis zum heutigen Tag durch keine weiterführenden Studien nachhal-<br />

tig belegt wurde. Außerdem sei die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Kassen dann problembehaf-<br />

tet, wenn die Bearbeiter über geringes Wissen zur AS verfügen und gleichwohl die Ent-<br />

scheidungsmacht über Bewilligung oder Nichtbewilligung besitzen. In dieser Hinsicht ist<br />

laut Hoffmann die Anerkennung oder die Würdigung der Soziotherapeuten durch die je-<br />

weilige Kasse entscheidend. Ist diese gegeben, sind oft angemessene Kooperationen<br />

möglich und Bewilligungen der AS finden infolgedessen häufiger statt (vgl. Z. 562-566).<br />

Der Weg zum Leistungserbringer ist mit hohem Aufwand und viel Geduld verbunden,<br />

weiß Hoffmann. Für sie persönlich erwies er sich allerdings als verhältnismäßig unbüro-<br />

kratisch, da sie in den Vertrag der bereits tätigen Soziotherapeutin Oberländer aufge-<br />

nommen wurde und daher nach einem halben Jahr selbst die AS durchführen konnte (vgl.<br />

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