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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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f.). In Sachsen-Anhalt existierte jedoch weiterhin kein Soziotherapeut, so dass auch<br />

2009 nicht von einer Flächendeckung gesprochen werden konnte.<br />

Durch den Dachverband wurden 2006 zwei Bilanzen fixiert: Die Anforderungen an<br />

Leistungserbringer sind utopisch: „Es fehlt an einer vorausgehenden Analyse der Berufs-<br />

situation der in Betracht kommenden Fachkräfte“ (Dachverband GP 2006: 8f.). Zudem<br />

verhindern die geringen Vergütungen ein kostendeckendes Arbeiten. Einberufene Runde<br />

Tische in Sachsen und Niedersachsen zeigten ferner, dass Schnittmengen zwischen den<br />

Interessen der Kassen sowie der Leistungserbringer vorhanden sind, vor allem bzgl. des<br />

Wissens um die Notwendigkeit der Stärkung des <strong>am</strong>bulanten Sektors und der Erarbeitung<br />

einer Datenbasis, um Wirkungsanalysen durchführen zu können. Der Dachverband bilan-<br />

zierte zudem, dass praktische Erfahrungen der Beleg für positive Wirkungen der AS auf<br />

den Gesundheitszustand der Erkrankten sind sowie ihre Wirtschaftlichkeit begründen (vgl.<br />

ebd.: 9). Substantielle Verbesserungsvorschläge wurden indessen nicht getätigt.<br />

Der Verein für <strong>Soziotherapie</strong> e.V. zeigte 2009 hingegen andere Werte auf. Es wird<br />

deutlich, dass z.B. in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Rheinland-Pfalz im<br />

Vergleich zu 2006 mehr verordnende Ärzte, <strong>Soziotherapie</strong>-Vereinbarungen und aktive<br />

Soziotherapeuten existent waren. In Brandenburg oder Hessen sind soziotherapeuti-<br />

sche Leistungserbringer hingegen kaum bis nicht vorhanden (vgl. Ließem 2009: 94).<br />

„Vielleicht können wir die Voraussetzungen erfüllen, aber solange die Preisgestaltung so<br />

ist, wie sie ist, sehen wir keinen Anreiz die Leistung umzusetzen" (Köpke 2010: 2).<br />

Aus den abgebildeten Sachverhalten kann abgeleitet werden, dass sich die Umset-<br />

zung der AS von 2006 bis 2009 nur fragmentarisch weiter entwickelte. Insges<strong>am</strong>t sind<br />

2009 bspw. 787 verordnende Ärzte und 76 <strong>Soziotherapie</strong>-Vereinbarungen mehr zu ver-<br />

zeichnen als 2006. Und dort, wo die AS tatsächlich umgesetzt wird, bewährt sie sich (vgl.<br />

Nolte 2005). Prekär ist allerdings, dass sie aufgrund benannter Defizite vielerorts nicht<br />

etabliert ist und d<strong>am</strong>it ihren Nutzen nicht unter Beweis stellen kann. Daher zeigen die<br />

Stände 2006 und 2009 auch wenig zu den Wirkungen der AS auf. Deutlich wird, dass<br />

nicht jeder indizierte Betroffene diese Leistung wahrnehmen kann.<br />

2.3 Aktuellere Tendenzen und Standpunkte beteiligter Akteure<br />

Betrachtet man die Ergebnisse aus dem vorangegangenen Kap. 2.2 stellt sich die Frage,<br />

wie sich die AS gegenwärtig gestaltet, sowohl bzgl. ihrer theoretischen Ausgestaltung als<br />

auch ihrer praktischen Durchführung. Für die Beantwortung sind primär die Aus-<br />

führungen des Berufsverbandes der Soziotherapeuten e.V. 2009/2010 30 sowie der Akteu-<br />

30 Aus dem Verein für <strong>Soziotherapie</strong> e.V., welcher ab 2004 existierte, wurde ab 2009 der Berufsverband der Soziotherapeuten<br />

e.V.: www.bv-soziotherapie.de oder www.verein-soziotherapie.de.<br />

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