30.11.2012 Aufrufe

3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erkrankten von der AS (vgl. Z. 625-637), da diesen maximal zwei Kontakte pro Woche<br />

genügen. Außerdem sollten die Indikationen erweitert werden (vgl. Z. 593f.; Z. 225-230).<br />

� Tendenziell sieht die AWW die AS als einen möglichen Teil der IV, doch dies<br />

konnte sich in Verhandlungen bisher nicht durchsetzen. Neue Versuche sollen folgen.<br />

� Ab Dezember 2010 wird die AS von zwei Mitarbeitern der APP offeriert, im Sinne<br />

eines zusätzlichen Angebotes. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer vernetzten,<br />

<strong>am</strong>bulant-psychiatrischen Versorgungsstruktur in und um Jena – mit neuem Charakter.<br />

4 Kritische Bilanzen und Schlussfolgerungen<br />

Diese Arbeit fokussierte primär Eckpunkte der AS seit ihrer rechtlichen Fixierung bis heute<br />

und legte dabei das Interesse auf Potentiale und Probleme, welche dieser Leistung oblie-<br />

gen. Eine solche verdichtete Darstellung bisheriger Publizierungen zur Thematik existiert<br />

bisher nicht. Nachfolgend werden Ergebnisse diskutiert und zukünftige Tendenzen fixiert.<br />

4.1 Gegenwärtige Versorgung mit <strong><strong>am</strong>bulanter</strong> <strong>Soziotherapie</strong><br />

Eine Haupterkenntnis im Prozess der Erstellung der Masterthesis ist, dass die Versorgung<br />

mit AS auch zehn Jahre nach ihrer rechtlichen Verankerung nicht bundesländerüber-<br />

greifend gegeben ist. Sie ist einerseits nicht allerorts bekannt und wird daher selten ver-<br />

ordnet. Hinzu kommt, dass andererseits Soziotherapeuten sowie Fachärzte fehlen und sie<br />

somit auch praktisch nicht flächendeckend realisiert werden kann. Außerdem wird die AS<br />

bei entsprechenden Indikationen der Betroffenen nicht stets von den Kassen bzw. dem<br />

MDK bewilligt wird. Daraus ableitend können nicht alle schwer psychisch kranken Men-<br />

schen, welche die Voraussetzungen für AS erfüllen, adäquat versorgt werden. Mannigfal-<br />

tige, vor allem monetäre Defizite sowie vage Formulierungen der Richtlinien verhinderten<br />

die Etablierung und Umsetzung. Nur in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz<br />

sind genügend Fachärzte und aktive Soziotherapeuten existent (vgl. Berufsverband 2010:<br />

3). Hingegen sind u.a. Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen<br />

und Thüringen (Ausnahme z.B. Jena), im Jahr 2009, nicht hinreichend mit der AS ausges-<br />

tattet, da nur null bis fünf aktive Soziotherapeuten greifbar sind (s. S. 120). Hinzu kommt,<br />

dass anerkannte Soziotherapeuten nicht immer aktiv tätig sind. Tendenziell ist zwar von<br />

2006 bis 2009 eine höhere Anzahl an verordnenden Ärzten und <strong>Soziotherapie</strong>-<br />

Vereinbarungen zu verzeichnen (s. ebd.), jedoch besteht zukünftig Handlungsbedarf.<br />

Soziotherapeuten präferieren die Erbringung der AS derzeit vorrangig im Rahmen von<br />

Einzelgenehmigungen und -abrechnungen, da so weder geringe Vergütungen noch hohe<br />

Ansprüche seitens der Krankenkassen greifen (vgl. Ließem 2009: 98). Der §132b SGB V<br />

zeigt lediglich die Option des Abschlusses von Versorgungsverträgen mit den Kassen auf,<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!