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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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traulichkeit 34 . Im Jahr 2009 konnte eine potentielle Leistungserbringerin bereits auf dieser<br />

Basis die Anerkennung als Soziotherapeutin durch die KV's erhalten, was auf Grundlage<br />

der Empfehlungen von 2002 nicht denkbar gewesen wäre (vgl.ebd.).<br />

Ferner macht der Verband in seiner Bilanz darauf aufmerks<strong>am</strong>, dass durch die Kassen<br />

nahezu obligatorisch eine Begutachtung der Verordnung durch den MDK angefordert<br />

würde (vgl. ebd.: 4). Im Ergebnis geht Zeit verloren, welche für den einzelnen Erkrankten<br />

von Bedeutung sein kann. Zudem zeigte sich explizit, dass viele Verordnungen aus nicht<br />

nachvollziehbaren Motiven bemängelt wurden, auch wenn der G-BA 2008 noch anderes<br />

konstatierte (vgl. Kap. 2.2.2). Der Berufsverband erklärte aktuell, dass bei Einsicht der<br />

Ablehnungsbegründungen persönliche Denkmuster der Gutachter erkennbar waren (vgl.<br />

Berufsverband 2010: 4). Somit appelliert er an die Stellung des MDK als Träger des öf-<br />

fentlichen Rechts: Dieser sollte in der Konsequenz Entscheidungen öffentlich rechtfertigen.<br />

Zukünftig werden daher Modifikationen folgen, welche den MDK an offizielle Stellung-<br />

nahmen binden. Dabei bestätigte der Verband, dass die Begutachtungsrichtlinien für den<br />

MDK novelliert werden (vgl. ebd.). Die Prüfung der Entwürfe wird jedoch andauern.<br />

Zum Schluss zeigte der Verband explizit auf, dass sich z.B. die Deutsche Gesellschaft<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) baldig mit der Aufnahme<br />

der AS in die Behandlungsleitlinien der Sozialpsychiatrie befassen muss, da dies bis heu-<br />

te nicht geschehen ist. Explizites Ziel besteht darin, die <strong>am</strong>bulante psychiatrische Versor-<br />

gung vergleichend zu internationalen Gegebenheiten als primär zu begreifen, Mängel zu<br />

minimieren und die inhärenten Potentiale der AS zu nutzen (vgl. ebd.: 5). Die Sozialpsy-<br />

chiatrie fungiert gewissermaßen als Fund<strong>am</strong>ent. Die Bilanz der Arbeit des Verbandes<br />

macht letztlich deutlich, dass einerseits schon oft evaluierte Defizite kaum bearbeitet wur-<br />

den, die AS in Zukunft andererseits mittels benannter Innovationen realisiert werden soll.<br />

2.3.2 Fachtag zur <strong>am</strong>bulanten <strong>Soziotherapie</strong> 2010 – Bilanzen der Akteure<br />

Neben den Bilanzen des Berufsverbandes, welche vornehmlich das Jahr 2009 festhalten,<br />

geben Dokumente zum Fachtag „Zukunft der <strong>am</strong>bulanten <strong>Soziotherapie</strong> für psychisch<br />

Kranke“ im Februar 2010 in Kassel aktuellere und weiterführende Erkenntnisse zum<br />

Stand der AS wieder. Sie bieten daher eine adäquate Basis für derzeitige kritische Dis-<br />

kussionen und greifen ferner ebenso vergangene Entwicklungen auf. Themen waren u.a.<br />

Umsetzungsproblematiken, Chancen der AS oder kritische Betrachtungen der Richtlinien.<br />

Elke Maßing 35 zog folgende Bilanz: Das Leistungsgeschehen bzgl. der AS ist insges<strong>am</strong>t<br />

eingeschränkt und entspricht demgemäß nicht den notwendigen Bedarfen der<br />

Erkrankten. Doch durch die Einführung des Morbi-RSA 36 seien Anreize, die AS zu verord-<br />

34 Ließem äußerte dies in den E-Mail Korrespondenzen vom 23. und 26. Oktober 2010.<br />

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