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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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weder in Deutschland noch im Ausland Untersuchungen durchgeführt wurden. Evidenz-<br />

basierte Daten zur Wirtschaftlichkeit liegen ebenfalls nicht vor (vgl. Frieboes 2005: 51),<br />

wodurch im Sinne der evidenzbasierten Medizin (EBM) keine Angaben möglich sind und<br />

die Kassen ihre bisher restriktive Genehmigungspraxis begründet sehen. Selbst wenn „(...)<br />

empirisch von einer Wirks<strong>am</strong>keit zugunsten des einzelnen Patienten ausgegangen wer-<br />

den“ kann (ebd.), so ist die AS im Ges<strong>am</strong>ten „(...) empirisch reduktiv“ (ebd.: 68), wie ein<br />

Großteil soziotherapeutischer Maßnahmen auch (vgl. ebd.: 52). Da natur-<br />

wissenschaftliche Untersuchungsmethoden im sozialen Bereich oft nicht angewandt wer-<br />

den können, geht es bzgl. der AS eher um Konzeptualisierungen einiger Bestandeile und<br />

deren Überprüfung auf Basis von Erfahrungen. Auch dieser Vorgang ist bisher mangelhaft.<br />

Eine Gruppe um den Facharzt für Psychiatrie, Nicolas Nowack, stellt sich seit der Ein-<br />

führung der AS die Aufgabe, Studien zum Stand der Realisierung durchzuführen. Im Jahr<br />

„(...) 2002 war durch meine Studie erstmals bundesweit untersucht und nachgewiesen<br />

worden, dass die Ambulante <strong>Soziotherapie</strong> – obwohl im SGB V vorgesehen – fast nir-<br />

gendwo existierte (...)“ (ermittelt durch Anfragen an AOK-Landesverbände). 16<br />

Wenige spezifische und vor allem aktuelle Forschungsprojekte, wie z.B. das Projekt SO-<br />

DEMA der Hochschule Esslingen 17 , erregen derzeit Aufsehen und konstatieren, dass die<br />

AS positive Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Erkrankten zeigt. Ansonsten<br />

fehlen zudem jegliche Statistiken zum spezifischen Themengebiet „Ihr müsst beweisen,<br />

daß [!] <strong>Soziotherapie</strong> allein den Wandel herbeigeführt hat!“ (Clark 1977: 187). Dies ist<br />

gleichermaßen eine Forderung heutiger Zeit und stellt d<strong>am</strong>it eine Herausforderung für die<br />

Akteure rund um die AS dar. Dabei ist es bedeutend, dass sich vor allem auch große Ver-<br />

bände, wie bspw. der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) für die Er-<br />

forschung der Wirks<strong>am</strong>keit der AS einsetzt. Lediglich Erklärungen aus dem Jahr 2005<br />

zeigen, dass sich dieser einst mit der Leistung beschäftigte (vgl. Hille, DBSH).<br />

1.3 Theoretischer Bezugsrahmen<br />

Neben dem Forschungsstand der AS spielt auch ihr theoretischer Bezugsrahmen eine<br />

wichtige Rolle. Er fungiert als adäquate Basis des professionellen Handelns innerhalb der<br />

AS und ist vor allem von Methoden und Konzepten der (Klinischen) Sozialarbeit abgeleitet.<br />

16 Vgl. auch Nowack (2002: 547). Mit Nowack, Facharzt für Psychiatrie, wurden <strong>am</strong> 12. September und<br />

10.Oktober 2010 über Korrespondenzen Informationen ausgetauscht. Eine Stellungnahme zur AS ist S.171f.<br />

zu finden. Zudem existieren die Dr. Nowack-Kliniken: http://www.dr-nowack-kliniken.de/index.php?id=65.<br />

17 Dem Forschungsprojekt „SODEMA“ (<strong>Soziotherapie</strong> bei Müttern mit depressiven Erkrankungen) liegt ein<br />

randomisiertes kontrolliertes Design zugrunde. Dabei wurden zehn soziotherapeutische Beratungen pro Klient,<br />

gemäß den Richtlinien des §37a SGB, durchgeführt. Außerdem wurde zu drei verschiedenen Zeitpunkten<br />

mittels standardisierter Fragebögen allgemein erhoben, welche Auswirkungen soziotherapeutische Maßnahmen<br />

zeigen (vgl. Forschungsprojekt SODEMA 2008-2010). Bisherige Ergebnisse belegen deren Wirkung.<br />

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