3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag
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Anhang D: Aktuelle, beispielhafte Stellungnahme zur AS von<br />
Sehr geehrte Frau Klimesch,<br />
(...)<br />
Dr. med. Nicolas Nowack<br />
Meine Stellungnahme für Sie zum Zitieren:<br />
(Quelle: E-Mail Korrespondenz vom 10. Oktober 2010)<br />
2002 war durch meine Studie erstmals bundesweit untersucht und nachgewiesen worden,<br />
dass die Ambulante <strong>Soziotherapie</strong> – obwohl im SGB V vorgesehen – fast nirgendwo exis-<br />
tierte (mit Ausnahme Baden-Württembergs, wo aber eigentlich nur die Finanzierung der<br />
bestehenden SpDi´s auf Ambulante <strong>Soziotherapie</strong> umgestellt worden war.) Seitdem hat<br />
sich bei der Umsetzung der Ambulanten <strong>Soziotherapie</strong> schon Einiges, aber leider insge-<br />
s<strong>am</strong>t wenig getan – bundesweit sind diese Angebote dünn gesät (mit Ausnahme des<br />
schon o.g. Baden-Württembergs). So gab es 2009 m.W. in Sachsen-Anhalt keinen, in<br />
Brandenburg, Hessen und M-V nur je einen (zugelassenen und auch tätigen) Soziothera-<br />
pieanbieter. Da der Gesetzgeber aber den Gemeins<strong>am</strong>en Bundesausschuss ermächtigt<br />
hatte die Zugangsvoraussetzungen festzulegen (§37a Abs. 2 SGB V), aber sich dort of-<br />
fenbar Krankenkassenbedenken durchsetzten, und in der Folge die meisten sozialpsychi-<br />
atrischen Interessenten an deren hohen, nur selten realisierbaren Zugangsvoraussetzun-<br />
gen scheiterten (s. meine Veröffentlichungen dazu), muss man sich nach möglichen<br />
Gründen fragen – insbes. da die geringe Realisierung(smöglichkeit) der Ambulanten So-<br />
ziotherapie für den Gesetzgeber vorhersehbar gewesen sein dürfte und ihm später be-<br />
kannt wurde. Denkbar ist, dass diese gesetzliche Möglichkeit einerseits eher für die<br />
Öffentlichkeit eingeführt wurde (hierzu wäre interessant zu untersuchen, wie auch andere<br />
gesundheitspolitische Themen bzw. Intentionen der öffentlichen Hand in deren Pressear-<br />
beit vorbereitet und begleitet werden) – ohne dabei auf die öffentlichen Kostensparabsich-<br />
ten und –zwänge hinweisen zu müssen. Andererseits könnte die Amb. <strong>Soziotherapie</strong> ge-<br />
setzlich eingeführt worden sein, um sozialpsychiatrischen Initiativen und Forderungen<br />
entgegenzukommen, oder vielleicht auch nur scheinbar entgegenzukommen: Denn die<br />
hohen Zugangsvoraussetzungen etc. könnten von der öffentlichen Hand auch erwartet<br />
oder intendiert gewesen sein, um den sozialpsychiatrischen Initiativen so etwas zu geben,<br />
an dem sie sich „abarbeiten“ können. Allerdings lässt ja die Amb. <strong>Soziotherapie</strong> gerade<br />
auch Kosteneinsparungen (durch Verringerung der Krankenhausaufenthalte) erwarten.<br />
Dem steht jedoch entgegen (wie ich aus eigenen Verhandlungen und Innovationsvor-<br />
schlägen weiß), dass viele Krankenkassen Neues (noch nicht im System Enthaltenes)<br />
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