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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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wenn auch nur kurzzeitig, außer Kraft setzten (vgl. Berufsverband 2010: 1) und d<strong>am</strong>it der<br />

Weg für potentielle Leistungserbringer einfacher war. Ansonsten scheiterte die Verwirkli-<br />

chung weiterhin an den hohen Anforderungen oder an den inadäquaten Vergütungen (vgl.<br />

ebd.: 2). Durch die Teilnahme des Verbandes an Runden Tischen mit den KV's in Hessen<br />

und Niedersachsen wurden auf Basis der Ergebnisse bspw. folgende weitere Strategien<br />

bzgl. einer passenden Vergütung entwickelt. Es soll erst mit Hessen und dann möglichst<br />

auch mit den übrigen Bundesländern gemeins<strong>am</strong> über Standardkalkulationen debattiert<br />

werden, welche für weiterführende Verhandlungen über Vergütungen mit den KV's nutz-<br />

bar gemacht werden können. Der Berufsverband entwarf eine Standardkalkulation, wel-<br />

che von einzelnen, auf wirtschaftliche Vergütung plädierenden Soziotherapeuten bereits<br />

erfolgreich genutzt werden konnte. Fahrtkosten werden dabei nicht einbezogen. Überdies<br />

sind Muster für Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen erhältlich (vgl. ebd.: 3f.).<br />

In Bayern bspw. wurde die AS zunächst sehr gut angenommen und etabliert. Doch<br />

gegenwärtig sind gerade noch zwanzig Soziotherapeuten tätig. Dies liegt vermutlich daran,<br />

dass die 39,50 Euro pro Stunde nur geringfügig erhöht wurden und das Entgelt mit aktuel-<br />

len Bedarfen nicht mehr stimmig ist, auch wenn dieses im Vergleich zu bspw. Thüringen<br />

hoch ist. Zudem wurden Lockerungen bzgl. der Anforderungen an Leistungsgerbringer<br />

aufgelöst (vgl. ebd.: 3). Nach Wahrnehmung des Berufsverbandes sind die Krankenkas-<br />

sen die Hauptverantwortungsträger der schwierigen Lage um die AS. Sie sehen nach<br />

dessen Ansicht die Belastungen des <strong>am</strong>bulanten Haushaltes und verweigern dabei tat-<br />

sächliche Kosten-Nutzen-Analysen, welche tendenziell Gegenteiliges nachweisen könn-<br />

ten. Laut der Bilanz des Bundesverbandes bagatellisieren die Kassen die zu hohen Kos-<br />

ten stationärer Behandlungen (vgl. ebd.: 2). Folglich zeigt sich pointiert, dass teure klini-<br />

sche Behandlungen leichter zu erhalten sind, als z.B. <strong>am</strong>bulante Leistungen wie die AS<br />

(vgl. Zecher/Faulbaum-Decke 2008: 18), selbst wenn ihre Wirkungen positiv sind.<br />

Daraus resultierend sieht der Berufsverband die Versorgung schwer psychisch kranker<br />

Menschen kritisch. Diese würden, entgegen der Psychiatrie-Enquête, verstärkt in Kran-<br />

kenhäusern untergebracht werden, da <strong>am</strong>bulante Versorgungsstrukturen zunehmend<br />

fehlen (vgl. Berufsverband 2010: 3) oder existent sind, aber konterkariert werden.<br />

Im Sommer 2009 begann der Verband daher als erstes Zeichen der Progression und<br />

Hoffnung, die bereits benannte Ordnung für die Ausübung von <strong>Soziotherapie</strong> verbindlich<br />

zu verabschieden. Die Empfehlungen der Krankenkassen sollen in Zukunft an Einfluss<br />

verlieren, auch wenn bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Kasse auf der Basis dieser<br />

Ordnung arbeitet. Doch „der Weg ist das Ziel”. Daran anknüpfend fertigte der Berufsver-<br />

band Eignungsgutachten für Soziotherapeuten an, welche in steigendem Ausmaß Ver-<br />

breitung finden sollen. Sie wurden bereits durchgesetzt, unterliegen aber strengster Ver-<br />

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