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3 Praktische Fundierung ambulanter Soziotherapie am ... - ZKS-Verlag

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Abbildung 1: Bio-psycho-soziale Perspektive der AS<br />

(Quelle: eigene Darstellung)<br />

Die Abbildung 1 zeigt in komprimierter Form die wechselseitigen Determinationen der bio-<br />

psycho-sozialen Komponenten auf und konstatiert gleichermaßen, dass diese auch inner-<br />

halb der AS eine entscheidende Rolle spielen (vgl. Geißler-Piltz/Mühlum/Pauls 2005: 68).<br />

1.3.2 Ambulante <strong>Soziotherapie</strong> unter den Einflüssen von: Salutogenese und<br />

Empowerment, Belastungs- und Stressforschung sowie dem Coping<br />

Die Salutogenese nach Aaron Antonovsky (1997) stellt gleichermaßen eine<br />

elementare Grundlage der AS dar. Salutogenese 18 meint so viel wie „Gesundheitsent-<br />

stehung“, ist dementsprechend ressourcenorientiert und bedient sich wiederum eines bio-<br />

psycho-sozialen Verständnisses von Krankheit und Gesundheit (vgl. Hahn/ Pauls 2008:<br />

30). Die Genese psychiatrischer Störungen wird dementsprechend als bio-psycho-<br />

soziales Geschehen betrachtet (vgl. Melchiner 1999: 10). Antonovsky begreift Gesundheit<br />

und Krankheit in dem Sinne nicht als Gegensätze, sondern als Kontinuum. Grundge-<br />

danken der Salutogenese distanzieren sich folglich von dem pathogenetischen und d<strong>am</strong>it<br />

defizitorientierten Krankheitsmodell. Sie legt den Fokus vielmehr auf vorhandene Fähig-<br />

keiten im Sinne von Widerstandsressourcen und erforscht, wie Menschen ihr Leben trotz<br />

schwerer Krisen und Erkrankungen beherrschen können (vgl. Lyon 2005: 31). Dabei kann<br />

das sog. Kohärenzgefühl (sense of coherence = SOC) besonders hilfreich sein. Dieses ist<br />

homogen zu einer generellen positiven Grundeinstellung zum Leben und vereint den Ge-<br />

danke, dass auch schwierige Situationen bezwingbar sind. In dieser Hinsicht spielt das<br />

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie generell in das Leben eine explizite Rolle (vgl.<br />

Geißler-Piltz/Mühlum/Pauls 2005: 26). Das Kohärenzgefühl besteht aus drei Komponen-<br />

ten: Verstehbarkeit (comprehensibility), Handhabbarkeit (manageability) und Bedeuts<strong>am</strong>-<br />

keit (meaningfulness). Die Vermittlung dieser Grundzüge ist auch in der AS bedeutend,<br />

um die schwer psychisch Erkrankten u.a. dazu zu befähigen, ihre Krankheit sowie die<br />

18 Der Begriff „Salutogenese“ leitet sich ab vom lateinischen „salus“ (Gesundheit, Heil) sowie vom altgriechischen<br />

„Génesis“ (Entstehung) (vgl. Clausen/Eichenbrenner 2010: 33ff.). Salutogenese bedeutet d<strong>am</strong>it „Gesundheitsentstehung“<br />

und ist sowohl in der Klinischen Sozialarbeit als auch im Verständnis der AS wichtig.<br />

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