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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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202 203VON DER HEISSLUFTBEHANDLUNG ZUR KOMPLEXEN FRÜHREHABILITATIONAbb. 3 / Frühe postoperative passive Beübung auf der Bewegungsschienenach Osteosynthese einer Sprunggelenksfraktur / Foto: Th. Albrecht, DGPh, DresdenAbb. 4 / Die rasche postoperative Mobilisation älterer Patienten ist entscheidend fürdie Wiedererlangung der individuellen Lebensqualität / Foto: Th. Albrecht, DGPh, DresdenGewebe der Kapselbandstrukturen einschließlich der Propriozeption wurdeerkannt, experimentell nachgewiesen und gegen anfänglichen Widerstandder Krankengymnasten in die klinische Behandlung übernommen. Die Physiotherapieerfolgte <strong>als</strong> Einzel- und Gruppenbehandlung, allmählich auchunter Zuhilfenahme von Bewegungsschienen, die zunächst noch manuell,später dann motorisch angetrieben wurden. Physikalische Leistungen wieMassagen wurden <strong>als</strong> schädlich angesehen und verschwanden zunehmendaus der Akutphase der Begleit- und Nachbehandlung Unfallverletzter.Ein wiederkehrendes Phänomen war, dass die Behandlungstechniken in derPhysiotherapie nicht validiert waren, es gab so gut wie keine Evidenzen undjeder Physiotherapeut stellte sich seine Behandlungstechniken nach Rücksprachemit dem behandelnden Arzt und einer Befundaufnahme selbstzusammen. Bei der Begleit- und Nachbehandlung wurden von Ärzten undKrankengymnasten Begriffe wie Übungsstabilität, Teilbelastung etc. verwendet,es gab sehr unterschiedliche Auffassungen zu diesen Begriffen und esist der Sektion Physikalische Medizin der DGU zu danken, dass sie im interdisziplinärenGespräch zur Klärung der Begriffe beitragen konnte undz u g l e i c h L e i t l i n i e n f ü r d i e P h y s i o t h e r a p i e i n d e r U n f a l l c h i r u r g i e e r a r b e i t e t e .Der RehabilitationsbegriffMit dem Begriff Rehabilitation konnte man in der <strong>Unfallchirurgie</strong> zunächstwenig anfangen und suchte eine zeitliche Zuordnung zur Unfallbehandlung,wobei auch Häufigkeit und Intensität der Anwendungen zur Diskussionstanden. Eine nützliche Beschreibung für die <strong>Unfallchirurgie</strong> stellt dieAussage „Rehabilitation beginnt an der Unfallstelle und endet mit der Wiedereingliederungin Beruf und <strong>Gesellschaft</strong>“ dar. Hier wird ein universellerganzheitlicher Rehabilitationsgedanke beschrieben, der unterstreichensoll, dass Rehabilitation mehr ist <strong>als</strong> nur medizinische Wiederherstellungund Heilung, sondern dass dazu in der modernen Rehabilitationslehreauch die Ermöglichung zur Überwindung von Behinderung und Teilhabe gehörtund dass letztere wichtige messbare Größen für die Beurteilung einesRehabilitationsergebnisses im ganzheitlichen Sinne darstellt. Dabei sind indieser Definition zwar noch nicht die Ergebnisse enthalten, die die Rehabilitationswissenschaftenmittels moderner Instrumente und Messverfahrenheute bewerten können; diese entwickelten sich parallel, durch die Einbeziehungder Wiedereingliederung wurde aber bereits deutlich, dass Rehabilitationmehr ist <strong>als</strong> nur Wiederherstellung der körperlichen Unversehrtheit.Der unfallchirurgische RehabilitandWir erkennen auch, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten Kranke undVerletzte verändert haben. Bei den Schwerverletzten stellen wir heute nichtmehr so sehr die Frage, ob, sondern wie sie überleben und welchen Einflusswir mit unseren Rehabilitationsanstrengungen nehmen können. Dazu

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