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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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280 281VOM ÜBERFLUSS ZUR MANGELVERWALTUNG?zukünftig auf selektierte Behandlungszentren zu konzentrieren – nach demMotto „Klasse durch Masse“ – dem hohen individuellen Erfahrungsschatzvieler Unfallchirurgen nicht gerecht. Eine unter der Flagge der Behandlungsqualitätgeführte Diskussion, die in Wahrheit lediglich eine Kostenkontrolleund Kostenreduktion zum Ziel hat, wird langfristig das Arzt-Patientenverhältnisweiter belasten und bewährte Versorgungsstrukturen gefährden.Mangel an Optimismus?Mangelt es den Unfallchirurgen angesichts der beschriebenen Umständeund Verschlechterung der Arbeitsbedingungen an Freude für ihre Tätigkeitund an Optimismus für die Zukunft? Dies ist keineswegs der Fall, wie dievon Matthes und Mitarbeitern 2009 publizierten Umfrageergebnisse zeigen.78% der befragten Unfallchirurgen würden den gleichen Beruf wiederwählen, 85% die gleiche Fachrichtung. Die Kolleginnen und Kollegen erkennenihren Beruf <strong>als</strong> interessant, herausfordernd und befriedigend an. Zielder Fachgesellschaft muss es sein, durch Aktivitäten im poltischen Umfelddie Versorgung der Unfallverletzten in Deutschland auf dem erreichten,international vorbildlichen Niveau zu halten. Der einzelne Unfallchirurg mussnoch mehr <strong>als</strong> früher und ganz bewusst im Sinne der Versorgungsqualitätseiner Patienten agieren. Was früher fast automatisch vorausgesetzt werdenkonnte, muss heute durch bewusstes persönliches Engagement erarbeitetund teilweise erstritten werden. Dies gilt sowohl für den erforderlichenZeiteinsatz <strong>als</strong> auch für den Einsatz innovativer, erfahrungsmedizinischbewährter Behandlungsmethoden und Implantate. <strong>Das</strong>s Aspekte der Prozessoptimierungund Kostenkontrolle hierbei implementiert werden, ist selbstverständlich,sollte jedoch nicht den Primat der individuellen, optimiertenBehandlung jedes Patienten beeinträchtigen. Eine Konzentrierung auf dieärztlichen Kernaufgaben ist daher unerlässlich.persönliches Beispiel – gegensteuern. Nur durch den unermüdlich hohenpersönlichen Einsatz für den Patienten und durch ein kontinuierliches Strebennach individueller fachlicher Weiterentwicklung ist der hohe Standardder deutschen <strong>Unfallchirurgie</strong> dauerhaft zu halten. Die enge, vertrauensvolleund kollegiale Zusammenarbeit mit den orthopädischen Kollegen desneuen gemeinsamen Facharztes wird sich hierbei <strong>als</strong> einer der Schlüsselzum Erfolg erweisen.Von daher kann die „Spezielle <strong>Unfallchirurgie</strong>“, eingebettet in den neuenFacharzt für Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>, mit begründetem Optimismusin die Zukunft schauen.Zusammenfassend mangelt es nicht an Herausforderungen für die <strong>Unfallchirurgie</strong>,an Bedarf oder Identität und Selbstverständnis. Dem sich abzeichnendenNachwuchsmangel, dem drohenden Verlust von Strukturen oderRessourcen müssen sich die Unfallchirurgen stellen und aktiv – auch durch

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