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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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94 95VOM STRECKVERBAND ZUR OSTEOSYNTHESEAbb. 17 / Bei komplexen Ellenbogenfrakturen, wie hier bei Zustand nach primärer Resektion des Radiusköpfchens und extremerInstabilität, ist der Bewegungsfi xateur für den Ellenbogen <strong>als</strong> zusätzliche temporäre Gelenkführung ein hervorragendes,zusätzliches Tool geworden.der Oberschenkelfraktur wird ab 1995 der UFN (unreamed femoral nail)produziert, ab 1997 über die AO der CFN (cannulated femoral nail) unddie erste Version des proximalen Femurnagels (PFN). Kurz darauf stehtnahezu zeitgleich zum neu verfügbaren LISS-Plattensystem (1998) für diedistale Femurfraktur der DFN (distal femoral nail) mit Spiralklinge bzw. zweiVerriegelungsoptionen zur Verfügung, der nach Grass mit zusätzlichertranscondylärer Verschraubung selbst für die 33.C3-Frakturen (Abb. 16) <strong>als</strong>geeignetes Implantat gilt. Für die Humerusschaft- und subkapitale Humerusfrakturkommen zunehmend ante- und retrograde Nagelsysteme zumEinsatz. Kleinkalibrige Marknägel werden <strong>als</strong> Alternative zur Plattenosteosyntheseauch für Unterarmschaftfrakturen des Erwachsenen eingesetzt.Zur Behandlung von Frakturen langer Röhrenknochen von Kindern setztsich das in den 1980er Jahren entwickelte ECMES-System („Prevot“- oder„Nancy“-Nagel) durch, wenngleich für Neugeborene und Kleinkinder weiterhinder Streckverband in Form der „overhead extension“ eingesetzt wird.2000er: Fixateur externeMonotube ® , Mefisto ® , Heidelberger Exfix ® und „tube to tube clamps“erleichtern das Vorgehen. Ein Meilenstein im technischen Verfahren ist dievon Fernandez im Jahr 1992 empfohlene „tube to tube“-Reposition mit derweiterentwickelten 3-Rohr-Modulartechnik. Durch initiale Verwendung von300 bis 400 mm langen Rohren kann mit langem Hebelarm und BV-strahl-Abb. 18 / Anatomisch angepasste winkelstabile Platten für den Calcaneus und den distalenHumerus erleichtern dem Chirurgen erheblich das Handwerk / Abbildung aus: H. Zwipp, S. Rammelt, S. Barthel (2004):Open reduction and internal fi xation (ORIF) of calcaneal fractures. Injury 35 (2 Suppl): 46-54.fernen Händen leichter und sicherer reponiert und mit dem dritten Rohrdie erzielte Reposition retiniert werden. Einen großen Fortschritt stellt derBewegungsfixateur für den Ellenbogen (Abb. 17) dar, der eine exakteGelenkführung ohne Stabilitätsverlust bei allen Beugungs- und Streckungsabläufenerlaubt. Eine Renaissance <strong>als</strong> temporäres Implantat erlebt derFixateur externe in den 1990er und 2000er Jahren <strong>als</strong> initiale Maßnahmebei Polytraumatisierten und Schwerverletzten mit Frakturen langer Röhrenknochenim Sinne des „damage control“-Konzeptes vor definitiver Nagelung.Als minimal-invasives, zeitsparendes Verfahren mit komfortablen Verbindungsbackensystemenund röntgendurchlässigen Längsträgern kann derFixateur externe heute nicht nur in der 3-Rohr-Repositionstechnik, sondernauch erfolgreich mittels Navigation im Rahmen der Fraktureinrichtungeingesetzt werden.Noch heute gültig sind die biomechanischen Prinzipien der Frakturbehandlungmit Fixateur externe – die Montage ist umso rigider1. je näher die eingebrachten Schanzschraubenzur Fraktur platziert werden,2. je größer der Abstand zweier Schanzschraubeninnerhalb eines Fragmentes,3. je näher die Fixateurstange am Knochen platziert ist.

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