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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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92 93VOM STRECKVERBAND ZUR OSTEOSYNTHESEAbb. 15 / Im Bereich des proximalen Oberarmes, des distalen Radius und auch in anderen Bereichenwerden die winkelstabilen Plattensysteme der Anatomie angepasst.weisen, was Mast, Jakob und Ganz klinisch bereits 1989 mit neuer Planung,Repositions- und Retentionstechnik forderten. Viele erkennen zu dieserZeit, dass nur für das Gelenk eine anatomische Rekonstruktion notwendigist, nicht aber für den meta- oder diaphysären Bereich. Für diese bleibennur Länge, Achse und Rotation relevant. Weniger invasive Verfahren in der„less invasive“- oder „no touch“- Technik mit MIPO- (minimally-invasive plateosteosynthesis) oder MIPPO- (minimally-invasive percutaneous plate osteosynthesis)-Technik halten 1998 mit LISS (less invasive stabilizationsystem) zur Versorgung der multifragmentären und/oder osteoporotischensupradiacondylären Femurfraktur oder periprothetischen Brüchen (Abb. 14)Einzug. Dies bedeutet, wie später auch für die proximale Tibiafraktur, einenParadigmenwechsel.Die Technologie dieser neuen Platten mit Kopfverriegelungsschrauben entsprichtdem Prinzip des Fixateur interne, <strong>als</strong>o einem Mechanismus zurVerriegelung der Schrauben in der Platte, wodurch deren Winkel- und axialeStabilität erzielt werden. D. h. es besteht keine Notwendigkeit mehr, aufder Knochenoberfläche Kompressionskräfte zu erzeugen, um die Verbindungvon Knochen und Implantat zu stabilisieren. <strong>Das</strong> Ausbleiben der durchKompression verursachten Durchblutungsstörungen des Periostes fördertdie Heilung der Fraktur. Divergent eingebrachte Kopfverriegelungsschraubenerzielen sogar in osteoporotischen Knochen eine sehr gute Verankerung.Abb. 16 / Der nahezu zeitgleich zum LISS entwickelte distale Femurnagel (DFN) wird aucherfolgreich bei komplexen C3-Frakturen, hier sogar drittgradig offen, in Dresden eingesetzt.Mechanisch funktioniert diese neuartige Platte wie ein externer Fixateur, derallerdings unter der Haut implantiert ist. Diese Methode der inneren, verriegelten,aber extramedullären Schienung, welche die Bewegung im Frakturbereichverringert, dient der Erhaltung der Vitalität von Knochenfragmentenmit indirekter Knochenheilung mittels Kallusbildung. Die Kopfverriegelungsschraubenfunktionieren praktisch wie eine Schanzschraube, die aber imPlattenloch verriegelt ist. Winkelstabile, kontaktlose Platten werden <strong>als</strong> „verriegelterFixateur interne“ bzw. „locked internal fixator“ (LIF) bezeichnet.Es wird in dieser Dekade neben Techniken des minimal-invasivenVorgehens und der winkelstabilen Plattenosteosynthesen vor allem auchdie Entwicklung anatomisch angepasster Platten vorangetrieben. So wirddas noch in den späten 1980ern zur Versorgung der Fersenbeinfraktureinfache H- bzw. Dreifach-H-Plättchen aus dem HWS-Instrumentarium –teils zusätzlich kombiniert mit einfachen H-Plättchen – im Jahre 1993durch die erste anatomisch angepasste Titan-Calcaneusplatte ersetzt. Mittebis Ende der 1990er kommen mehrere anatomisch angepasste, bereitswinkelstabile Implantate für die distale Radiusfraktur, die proximale Oberarmkopffraktur(Abb. 15), die Tibiakopf- und Pilon tibiale-Fraktur hinzu.1990er: MarknagelNeben verschiedenen Entwicklungen von soliden Nägeln zur Versorgung

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