12.07.2015 Aufrufe

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20 21VON DER UNFALLHEILKUNDE ZUR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIEDER VERLETZTE IM MITTELPUNKTAbb. 5 / Prof. Dr. Fritz KönigAbb. 6 / Prof. Dr. Dr. h. c.Heinrich Bürkle de la CampAbb. 7 / Prof. Dr. Hans LinigerIhre Bezeichnung wurde umwertend auf eine sog. Allround-Chirurgie übertragen,während die Chirurgie der Unfallverletzungen weiterhin die Grundlagenund Lehren der Allgemeinen Chirurgie pflegte und sie anwandte. Dies findetseine Erklärung letztendlich im Ausgangspunkt der Chirurgie der Verletzungen,dem Trauma, mit den typischen lokalen und allgemeinen pathophysiologischenReaktionen des Organismus, insbesondere der unmittelbarenVerletzungszugewandtheit der größten Körpermasse, bestehend aus Haut,Bindegewebe und Muskulatur einschließlich Gefäß- und Nervensystem undder jeweils betroffenen Verletzungen des Skeletts. <strong>Das</strong>s das Verletzungstraumaeine besondere pathophysiologische Bedeutung hat (und dieseggf. durch das Operationstrauma potenziert wird), war schon im Anfang des19. Jahrhunderts bekannt und wurde <strong>als</strong> noch nicht definierbare pathologischeAllgemeinerscheinung auch beachtet. Für die Behandlung des Unfallverletztenist sie über alle Zeiten und Errungenschaften hinweg bestimmendgeblieben. <strong>Das</strong> Operationstrauma in der Elektivchirurgie, aber auch in derNotfallchirurgie konnte dagegen mit dem Ausbau der Substitutionsverfahren,insbesondere im Zusammenhang mit der anästhesiologischen Praxis,der minimalinvasiven und interventionellen Verfahren ausgeschaltet oder zumindestkontrollierbar gemacht werden. In diesem Sinne konnten sekundäreWiederherstellungschirurgie und korrigierende orthopädische Chirurgie mitzunehmender Sicherheit für den Patienten große Fortschritte erzielen.<strong>Das</strong> Unfalltrauma lässt seine größte Wirksamkeit bei den MehrfachundGanzkörperverletzungen und insbesondere beim Polytrauma zurGeltung kommen. Daher mussten im Zuge der ständig fortschreitendenEntstehung neuer Unfallursachen und Verletzungsbilder – Sport, Verkehr,Umwelt – dementsprechende Forschungsprogramme zum weiteren Verständnisder Pathophysiologie des Traumas und daraus folgenden therapeutischenMaßnahmen, aber auch zur Prävention von Unfällen und Verletzungenim Straßenverkehr, im Sport und vor allem auch bei der Arbeit aufgelegtwerden. Sich dieser anzunehmen, ist eine Kernaufgabe der <strong>Unfallchirurgie</strong>.Die alleinige Weiterentwicklung der Operationsmethodik und von geeignetenImplantaten reicht nicht, alle Verletzungsfolgen zu beseitigen. Am Beispielder Entwicklung der nicht immer erfolgreichen Behandlungskonzeptionendes Schwerverletzten wird deutlich, wie eng multidisziplinäre patientenorientierteGrundlagenforschung und klinische Forschung – Studien wie Versorgungs-und Registerforschung – mit Diagnostik und Behandlung verbundensind, sein müssen, um wirkungsvoll und effizient zu sein.Vom Streckverband zur minimalinvasiven KnochenbruchbehandlungParallel zum Wandel der Behandlung des Schwerverletzten vollzog sich nachdem 2. Weltkrieg auch eine grundlegende Veränderung der Frakturenversorgung,nachdem Gerhard Küntscher (1900–1972) (Abb. 2) mit der Einführungder Marknagelung (1939) den anfangs noch stark bezweifelten Beweis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!