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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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36 37VON DER UNFALLHEILKUNDE ZUR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIEDER VERLETZTE IM MITTELPUNKTzur Ausbildung der Medizinstudierenden und zur Schaffung von Lehrstühlenfür <strong>Unfallchirurgie</strong> an den Universitäten. Auf den Kongressen bis zum Jahre1939 entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die neben den zentralenThemen Wunde und Wundbehandlung, Infektionen, operative und funktionelleKnochenbruchbehandlung auch Handchirurgie, Amputationschirurgie,Korrekturoperationen und Wiederherstellungschirurgie sowie das seinerzeitsehr brennende Kapitel Gelenksteifen einschloss. Die Organisation derpräklinischen Versorgung, Schädelhirntrauma, die „Verblutung nachinnen“ betonten den unfallchirurgischen Auftrag der <strong>Gesellschaft</strong>. Denfachübergreifenden Zielen der <strong>Gesellschaft</strong> entsprach es andererseits, u. a. derunfallmedizinisch so wichtigen Neurologie eine breite Beteiligung einzuräumen.Bereits dam<strong>als</strong> war für die Gründung einer Fachgesellschaft die UrsacheUnfall – <strong>als</strong>o Ätiologie und Pathophysiologie – und nicht Organ, Regionoder methodenbezogen die Klammer, die den Aufgabenbereich definierte.In den 70er und 80er Jahren erhob sich ungeachtet der sichtbaren Erfolgeder auf gefestigten Grundlagen der konservativ-funktionellen Periode derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufbauenden operativen <strong>Unfallchirurgie</strong>die Kritik an eben jener erwähnten ätiologischen Herkunft und damit aucham Wechsel ihrer Benennung von der Unfallheilkunde zur <strong>Unfallchirurgie</strong>(1991). Dabei wurde übersehen, dass es sich bei der Unfallheilkunde um einenhistorischen Begriff aus der Gründungszeit der <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Deutsche</strong>rNaturforscher und Ärzte handelte, <strong>als</strong> die Chirurgie überwiegend nur dieder Gliedmaßen und der Körperoberfläche und somit inhaltlich weitgehenddie Chirurgie der Verletzungen sein konnte. Die Vielschichtigkeit des Begriffesund die auf internationaler Basis sich entwickelnden Beziehungen gabendem Begriff neue Inhalte. <strong>Das</strong>s die infolge des 1. Weltkrieges erst nach diesemzustande gekommene Gründung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Unfallheilkunde,Versicherungs- und Versorgungsmedizin (1922) den Namen unterErweiterung festhielt, entsprach noch der Zielsetzung ihrer Thematik. Wennauch nach der Zäsur des 2. Weltkrieges und der Wiedergründung 1950 amalten Namen noch lange festgehalten wurde, brachte dies unmissverständlichund zunehmend durch ihre innere Entwicklung zum Ausdruck, dass dieUnfallheilkunde sich <strong>als</strong> Teil der Chirurgie verstand und verstanden wissenund den Abweg zu einer von der Chirurgie losgelösten <strong>Unfallchirurgie</strong> verhindernwollte. Diese Gefahr wurde – nach der 1970 erfolgten Bildung desTeilgebietes <strong>Unfallchirurgie</strong> mit zusätzlicher 2-jähriger Weiterbildung –endgültig erst gebannt mit der Weiterbildungsordnung von 1992 – Gliederungder Chirurgie in gleichrangige Schwerpunkte und Fächer, darunter die<strong>Unfallchirurgie</strong> mit 3-jähriger zusätzlicher Weiterbildung – , die die sichlängst eigendynamisch strukturierende Chirurgie auf den Weg einer neuenEinheit führte. Zu dieser Zeit hatte sich die einstm<strong>als</strong> nicht nur chirurgischgeprägte Unfallheilkunde bereits längst in einen Schwerpunkt im Gebiet derChirurgie, eben die <strong>Unfallchirurgie</strong>, mit einer in Forschung, Lehre undKrankenversorgung landesweit in eigener Zuständigkeit wahrgenommenenHandlungsfähigkeit gewandelt. Allen Beteiligten wurde auch klar, dass dieChirurgie <strong>als</strong> Ganzes ohne <strong>Unfallchirurgie</strong> nicht würde fortbestehen können.Die berufsrechtliche Neufassung der Chirurgie im Jahre 2003 hat diesbestätigt.Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> sieht ihre Aufgaben der Traditionfolgend sowohl in der aktiven Förderung zur Entwicklung wissenschaftlicherGrundlagen und ihrer Anwendungen zur Aus-, Fort und Weiterbildung<strong>als</strong> auch <strong>als</strong> berufsständische Vertretung der Belange ihrer Mitglieder. Sieunterstützt damit die Sicherung und Optimierung der Rahmenbedingungenzur Umsetzung der Verletztenversorgung.In über 20 nach Körperregionen und Methoden orientierten Arbeitsgemeinschaftenund Sektionen werden diese Aufgaben von engagierten Kolleginnenund Kollegen in Praxis und Klinik, in mehr <strong>als</strong> 10 Ausschüssen undKommissionen werden die eher bildungsbezogenen und berufsständischenAufgabenschwerpunkte kontinuierlich wahrgenommen, um allen Unfallchirurgendie Chance zu einer Optimierung der Verletztenversorgung zubieten. Bei derzeit über 4.300 Mitgliedern sind über 500 Kolleginnen/Kollegen in diese Zeit und Ressourcen gleichermaßen verzehrenden ehrenamtlichenTätigkeiten eingebunden. Eine enge, seit Jahrzehnten bestehende

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