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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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190 191CHRONISCHE OSTEITIS – VON DER EPISODE ZUM CHRONISCHEN INFEKTGESCHEHENNach Frommelt untergliedert sich die Mikrobiologische Untersuchung in dreiAbschnitte [10, 14]:• Präanalytische Phase• Analytische Phase• Postanalytische PhaseFür den behandelnden Chirurgen ist verständlicherweise die präanalytischePhase besonders wichtig. Hier werden die mikrobiologischen Proben gewonnenund in die Mikrobiologie verbracht. Die technische Durchführung undKenntnis der besonderen Problematik hat entscheidenden Einfluss auf dieweitere Bearbeitung der Proben (i.e. die Qualität der Analyse und die Aussagenzu möglichen Antibiotika).• Die Probeentnahme muss an repräsentativen Orten,am besten intraoperativ, erfolgen (mehrere Orte im Op. – Situs).• Alleinige Wundabstriche (auch intraoperativ), Abstriche von Fisteln, Untersuchungvon Drainageflüssigkeit sind ungeeignet (zu große Möglichkeitder Kontamination der Proben – keine sichere Erregerbestimmung).• Eine ausreichende Zahl (im eigenen Vorgehen nicht < 6!) muss entnommenwerden.• Auf ein ausreichendes Probenvolumen muss geachtet werden(ca. 1 cm 3 ).• Rascher Probentransport in das Labor.• Verwendung geeigneter Medien (sterile Probenröhrchen).Die feingewebliche Untersuchung gehört heute zum Standard. Sie leisteteinen wesentlichen Beitrag bei der Beantwortung der Frage nach derInfektausdehnung und der Resektion „in sano“ und beeinflusst somit dasResektionsausmaß.TherapieZiele der Behandlung sind:• Die Infektberuhigung• Der Erhalt oder die Wiederherstellung eines tragfähigen Knochens• Der Erhalt oder die Wiederherstellung einessuffizienten Weichteilmantels• Der Erhalt oder die Wiederherstellung einesfunktionsfähigen Skelettsystems• Der Erhalt oder die Wiederherstellung einerakzeptablen LebensqualitätIn den letzten Jahren hat sich der Begriff „Infektberuhigung“ gegenüberdem Terminus „Infekteradikation“ durchgesetzt. Dieses ist dem Umstandzuzuschreiben, dass auch nach konsequenter Behandlung und reiz-/ infektfreierSituation die Möglichkeit besteht, dass Infekterreger persistieren, diemanchmal nach Jahren eine Osteitis wieder anfachen können.Die chirurgische Therapie der Knochen-/Weichteilinfektion basiert auf5 Prinzipien:• Chirurgische Sanierung des Infektherdes am Knochen• Chirurgische Sanierung des Infektherdes an denumgebenden Weichteilen• Stabilisierung des Knochens• Rekonstruktion des Weichteilmantels• Rekonstruktion des KnochensDie chirurgische Infektsanierung an Knochen und Weichteilen stellt einetherapeutische Einheit dar! In Anlehnung an die Onkochirurgie ist die oberstechirurgische Zielsetzung eine postoperative „Residualinfektfreiheit“(entsprechend einer RO-Resektion in Anlehnung an die Residualtumor (R)– Klassifizierung) durch En-bloc-Resektion, d. h. Resektion des Infektherdesin allen drei Dimensionen der Infektausdehnung bei Einhaltung einesadäquaten Sicherheitsabstandes [26]. Letztlich ist der Leitsatz „ubi pus,ibi evacua“ unverändert die Grundlage der Infektsanierung am Knochen.Parallel zur Sanierung des Infektherdes muss mechanische Stabilität derbefallenen Knochen erzielt werden. Für die Stabilisierung des Knochensstehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die in Abhängigkeit von der

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