12.07.2015 Aufrufe

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

18 19VON DER UNFALLHEILKUNDE ZUR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIEDER VERLETZTE IM MITTELPUNKTAbb. 1 / Geheimer SanitätsrathProf. Dr. Carl ThiemAbb. 2 / Prof. Dr. Dr. h. c. Gerhard KüntscherAbb. 3 / Entschließung der DGU auf der19. Jahrestagung 1955 zur Verkehrsprävention.(Hannoversche Allgemeine Zeitung4. Juni 1955)Abb. 4 / Rettungshubschrauber„Christoph Murnau“ (Foto: BG Unfallklinik Murnau)langfristigen fachlichen und aktiven Begleitung des Unfallverletzten bis zurWiederherstellung zum Garanten für eine ganzheitliche, das Vertrauen desVerletzten und seiner Angehörigen fördernden optimalen Versorgung geworden.Spezialisten, ebenso aber Generalisten sind in einer zunehmend industrialisiertenund damit arbeitsteiligen Medizin zwingend notwendig, um demUnfallverletzten die bestmögliche Chance der körperlichen wie psychischenRehabilitation zu gewährleisten.Die spezielle Causa „Unfall“Im Gegensatz zu allen anderen Fachrichtungen, die sich an den Erkrankungenanatomisch begrenzter Organe und Körperregionen orientierten, hattesich die Verletzungschirurgie in jedem Einzelfall auch mit der Ursache desKörperschadens, dem Unfall, auseinanderzusetzen. Nicht eine nach biologischenGesetzmäßigkeiten ablaufende Krankheit, sondern die von außen einwirkendeGewalt bestimmen Art und Ausmaß der Verletzung und meist auchderen Heilverlauf.<strong>Das</strong> Studium der Lehrbücher, Monographien und wissenschaftlichen Zeitschriftender Zeit der vorherigen Jahrhundertwende lässt erkennen, dass eingroßer Teil der Behandlung Unfallverletzter in den Bereich der „AllgemeinenChirurgie“ fiel, wie diese von Erich Lexer (1867–1937) seit der ersten Auflageseines gleichnamigen Lehrbuches (1904) mit fortdauernder Gültigkeit defi-niert worden ist. Im weiteren Sinne war ihr Konzept die Fortsetzung der umein halbes Jahrhundert älteren, noch unter anderen Bedingungen 1863 verfassten„Allgemeinen chirurgischen Pathologie und Therapie“ von TheodorBillroth (1829–1894). Alle bedeutenden Errungenschaften der Organchirurgiedes frühen 20. Jahrhunderts sind auf und aus dieser Grundlage erwachsen.„Die Wunde, ihre Behandlung und Heilung“ war das Eingangskapitel,die Aseptik, die Wundinfektionen und chirurgischen Infektionskrankheiten,die mechanischen, chemischen und thermischen Verletzungen sowie dieallgemeinen Folgen der Verletzungen – Kollaps, Ohnmacht, Schock, postoperativePneumonie, Delirium tremens, Fettembolie, Thrombose und Embolie –waren die weiteren tragenden Säulen, denen sich die „chirurgisch wichtigenErkrankungen“, systematisch nach Geweben aufgebaut, anschlossen. Denktman sich das damalige Instrumentarium hinzu, so entsteht von selbst dasBild der chirurgischen Möglichkeiten dieser Zeit, deren Erkenntnisgrundlagenbereits so weitgehend ausgefüllt und geformt waren, dass auch scharfsichtigeBeobachter meinen konnten, diese Chirurgie (und ebenso andereihrer Aufgabenfelder) sei an der Grenze des Erreichbaren angekommen.Die Lehren der Allgemeinen Chirurgie sind in vielen organchirurgischen Bereichen,die ihren Ausbau im Anfang und in der Mitte des 20. Jahrhundertserfuhren und die in dessen letztem Drittel in jeweils abgegrenzte speziellechirurgische Bereiche mündeten, zu Unrecht in den Hintergrund getreten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!