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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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114 115OSTEOTOMIE UND REORIENTIERUNGAbb. 2 / Beispiel einer Pauwelsschen Umlagerungsosteotomiebei mit Schraubenosteosynthese stabilisierter nichtheilender medialer Schenkelh<strong>als</strong>fraktur.Abb. 1 / Schrittweise Darstellung der präoperativenPlanung zur Pauwelsschen Umlagerungsosteotomiemit Darstellung des postoperativen Ergebnisses.Abb. 3 / Beispiel einer subtrochantären Verlängerungs-Stufen-Osteotomie bei angeborener Beinverkürzung,die mittels Klingenplattenosteosynthese nach 1 Jahr zur Ausheilung gebracht wurde.Bald nach Barton führte Gurdon Buck (1807 – 1877) distale Femur- undproximale Tibiaosteotomien durch. Von einem seiner Patienten ist die ersteDaguerrotypie und damit eine neue Art von Dokumentation überliefert.In Deutschland hat wahrscheinlich Josef Anton Mayer (1798 – 1879) <strong>als</strong>erster seit 1832 Resektionen und Osteotomien der großen Röhrenknochenerfolgreich vorgenommen. 1852 gelang ihm auch die erste Verkürzungsosteotomie.Von ihm rührt vermutlich auch der Begriff „Osteotomie“ her.1849 führte Mayer die Keilosteotomie bei Genu valgum an der proximalenTibia durch und begründete damit „ein neues orthopädisches Heilverfahrengegen diese, meist <strong>als</strong> unheilbar erklärte Verkrümmung“, er fand aberzunächst keine Nachahmer, weil man die regelmäßig folgende Infektion<strong>als</strong> Preis der Beseitigung eines nicht lebensgefährlichen Leidens fürchtete[14, 15]. Dieser Gefahr suchte er zu entgehen, indem er stets prima intentiozu erzielen und hierdurch die Knochenwunde in eine subkutane zuverwandeln anstrebte, was nach ihm B. v. Langenbeck durch die subkutaneOsteotomie erreichte. Mayer war ein Schüler des für seine Knochenoperationenselbst berühmten Chirurgen Cajetan Textor (1782 – 1860) und eineifriger Nutzer des Osteotoms, das Bernhard Heine (1800 – 1846) 1832/34entwickelt hatte. Heine erhielt dafür 1836 den im 19. Jahrhundert berühmtenund international begehrten Monthyon-Preis der Académie de Sciencesfrançaise, den früher schon Johann Friedrich Dieffenbach (1795 – 1847) undG. F. Louis Stromeyer (1804 – 1876) erhalten hatten [24, 25]. Die Resektionbzw. Osteotomie wurde zuerst mittels einer Kettensäge, angegeben vonJeffray, vorgenommen. Diese Säge klemmte sich häufig ein und das Verfahrenwar verletzungsgeneigt. <strong>Das</strong> Osteotom von Heine gestattete von einemHandgriff aus leichte und zweckmäßige Sägewirkungen. Dennoch wird dasOsteotom eine überdurchschnittliche Fertigkeit erfordert haben; jedenfallslehnte Theodor Billroth das Instrument ab. Bernhard v. Langenbeck hat sichfür das Osteotom interessiert, im Übrigen aber bevorzugte er besondersgeformte Sägen, insbesondere die Stichsäge, mit der er nur einen Teil derOsteotomie vornahm, den stehen gebliebenen Knochenrest brach er manuelloder über eine Kante [24, 25]. Auch B. v. Langenbeck verfolgte hiermit dieAbsicht, die Weichteile zu schonen [10].<strong>Das</strong> Brechen des Knochens wurde das bevorzugte unblutige Verfahren.Sofern es nicht über eine Kante erfolgte, benutzte man ein stempelförmigesGebilde, das zuerst von Joseph Francois Malgaigne (1806 – 1865), dannin anderer Form von Francesco Rizzoli (1809 – 1880) angegeben und vielangewandt wurde. In beiderlei Gestalt verursachte dieser Osteoklast oder die„macchinetta ossifraga“ erhebliche Weichteilquetschungen, auf die schonB. v. Langenbeck hinwies [10]. Dieser bediente sich daher zur Osteotomieneben der Stichsäge dann vor allem des Meißels, der später seine besondereBedeutung durch Erich Lexer (1867 – 1937) bekam [11].

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