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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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288 289AUSBLICKEPhysician Assistance“ (PA)). Bundesweit einziger Anbieter ist die Steinbeis-Hochschule in Berlin mit fachlicher Unterstützung der DGOU. Im Oktober2010 startet der erste Ausbildungsgang Arzt-Assistenten mit dem Angeboteiner vertiefenden Ausbildung im Schwerpunkt Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>,getragen von der DGOU und der Akademie der <strong>Unfallchirurgie</strong> derDGU.Die Aufgabenfelder umfassen Tätigkeiten auf Station und im OP. Diesekönnen folgende Bereiche umfassen:• Verwaltungs-/Dokumentationsaufgaben, vorbereitende Anamnese(Dokumentation), OP-Aufklärung (Standardeingriffe),Standardarztbriefe, Befunddokumentation,• einfache Verbandswechsel, Blutentnahmen,Legen peripher venöser Zugänge, Infusionsanlage,• Sicherstellung der Umsetzung angeordneter medizinischer Maßnahmen,Untersuchungen und Konsile,• Organisation der Nachsorge in Kooperationmit Angehörigen und Sozialdienst,• optimierende Unterstützung der Ablauforganisationund technische Assistenz,• Standardpatientenlagerung, OP-Felddesinfektion und -Abdeckung,• OP-Assistenz, Wundverschluss,• Wundverband, Lagerungsschienen und• OP-Verwaltungs-/ DokumentationsaufgabenInternational hat sich dieses Berufsbild insbesondere im englischsprachigenRaum bereits etabliert. Eine flächenweite Umsetzung ist in der Bundesrepublikjedoch noch nicht erfolgt. Dies ist möglicherweise auf erheblicheAkzeptanzprobleme bei Fachverbänden, Ärzten und OP-Personal zurückzuführen.Als Risiken gegen eine Einführung einer Chirurgieassistenzwerden diskutiert:• Qualitätsverluste in der Versorgung,• Deprofessionalisierung des ärztlichen Berufs,• ungenügend definierte Qualifikationsvoraussetzungen und offeneRechtsfragen: Delegierbarkeit und Übernahmeverantwortung, Gewährleistungdes Facharztstandards, ärztliche Überwachung, Verpflichtungzur persönlichen Leistungserbringung, Aufklärung und Haftung.Diese Vorbehalte und auch die Sorge chirurgischer Weiterbildungsassistenten,dass die <strong>als</strong> Konkurrenz empfundenen Arzt-Assistenten den interessantenTeil ihrer Tätigkeit im OP wegnehmen und ihnen nur die ungeliebteBürokratie auf Station bleiben könnte sowie Befürchtungen eines konsekutivenärztlichen Stellenabbaus, haben vielfach zu einer auch emotionalgeprägten Ablehnung dieser neuen Berufsbilder geführt. Dem stehen positiveBerichte internationaler Einrichtungen und Erfahrungen einzelnerFachgebiete mit chirurgisch-technischen Assistenten gegenüber. BesondersKliniken in privater Trägerschaft berichten über den erfolgreichen Einsatzvon Arzt-Assistenten zur Zufriedenheit aller. Erhöhte Kontinuität in der <strong>als</strong>Berufsbild definierten ausschließlichen Assistenzleistung soll eine gesteigerteQualität des gesamten Operations- und Behandlungsablaufs, aber auchvon standardisierten diagnostischen Leistungen und der Qualitätssicherungmit patientenbezogener Dokumentation ermöglichen.Die Einbeziehung nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe in chirurgischeBehandlungsteams mit unterschiedlichen Kompetenzlevels kann <strong>als</strong> eineChance für die einzelnen chirurgischen Fachgebiete gesehen werden. Insbesonderevor dem Hintergrund des bereits international etablierten Berufsbildesund angesichts des Kostendruckes ist mit einem zunehmendenEinsatz von Arzt-Assistenten in der Bundesrepublik zu rechnen. Essentiellist dabei ein Kommunizieren der Pro- und Kontra-Argumente durch diechirurgischen Fachgesellschaften und die fachlich chirurgische Mitwirkungbei der Entwicklung der Curricula für diese Berufe. Eine Stellungnahme zurFrage der „Delegation ärztlicher Leistungen“ wurde von der DGU bereits2007 verfasst. Hierdurch wird definiert, welche Aufgaben sinnvoll und vor allemunter dem Aspekt von Sicherheit und Versorgungsqualität der Patienten

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