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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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154 155VOM OCCIPUT BIS ZUM SACRUMAbb. 3 / Raymond Roy-Camille, 1927-1994; Dorsale Platten mit Pedikelschrauben / Abbildung aus DGU-Archiv.Abb. 4 / Fritz Magerl, Fixateur externe / Abbildung aus DGU-Archiv.verläßlichen Schutz vor Rekyphosierung und Repositionsverlust bieten. Dieventralen Rekonstruktionstechniken waren hier im Heilungsverlauf überlegen,dies jedoch mit dem Nachteil der großen Zugänge und der begrenzterenMöglichkeit zur Notfallstabilisierung. In der Konsequenz entwickelte sichaus diesen Erkenntnissen in den 90er Jahren die kombinierte dorso-ventraleOP-Technik. Sie vereinte die Vorteile beider Verfahren mit dem Nachteil desgrößten operativen Aufwandes. Dies konnte eindrucksvoll in einer ersten multizentrischenSammelstudie der Arbeitsgemeinschaft Wirbelsäule der DGUbelegt werden. Nach Gründung der AG im Jahre 1994 war es das erste „Großprojekt“.682 Patienten mit operierter thorakolumbaler Verletzung wareneingeschlossen. Die vergangenen 15 Jahre waren geprägt von der Minimalisierungder Zugangstechnik: Brustwirbelsäule und thorakolumbaler Übergangwurden thorakoskopisch erreicht, mit speziellen Instrumenten und Implantatenwurde das endoskopische/minimalinvasive Vorgehen verfeinert undstandardisiert. Mit neuen Fixateur-interne-Systemen kann bereits perkutanstabilisiert werden. Die Möglichkeiten zur Reposition bleiben noch begrenzt.friedigend bleibt, dass wir leider noch nicht in der Lage sind, die Rückenmarkverletzungselbst zu behandeln und damit die Querschnittlähmung zukurieren. Auch heute bleiben die operativen Maßnahmen darauf beschränkt,Instabilität und Fehlstellung zu beseitigen und bei neurologischem Defiziteine schnellstmögliche Dekompression zu erzielen. Wenngleich der Zeitfaktorbisher nicht bewiesen wurde, so gibt es eindeutige experimentelle Untersuchungsergebnisseund zunehmend klinische Berichte, die die Vermutungnahelegen, dass die neurologische Erholung besser ausfällt, je rascher einPatient behandelt wird. Die Hochdosis-Kortisontherapie nach den NASCIS-Studien hingegen, die über etwa 20 Jahre zum klinischen Alltag gehört hatte,gilt heute allenfalls noch <strong>als</strong> Behandlungsoption und wird nicht mehr empfohlen.Experimentelle Ansätze bestehen über die Unterdrückung von Mechanismen,die nach Schädigung von Axonen zum Zelluntergang und weitererRückenmarkschädigung führen. Auch gibt es experimentelle Einzelfallberichteüber die operative Überbrückung von Rückenmarkläsionen, die nochkeine Bedeutung im klinischen Alltag haben.Neurologische BegleitverletzungenDie Fortschritte in der Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen sindbeachtlich. Erholungsraten um mindestens eine Stufe in der 5-teiligen Frankel/ASIASkala werden angegeben für 60-80% der Patienten mit inkompletterund für 10-20% derjenigen mit kompletter Querschnittlähmung. Unbe-Sakrumverletzungen<strong>Das</strong> „heilige Bein“ (Sakrum) bildet anatomisch einerseits den unterenAbschluss der Wirbelsäule, aber andererseits auch den Eingang desBeckens. Obwohl es eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Menschheitsgeschichtespielt (schließlich schaut das im Geburtskanal liegende Kind <strong>als</strong>

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