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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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152 153VOM OCCIPUT BIS ZUM SACRUMAbb. 1 / Lorenz Böhler, 1885-1973; Gipsmiederbehandlung /Abbildung aus L. Böhler: Technik der Knochenbruchbehandlung, Wien 1943, Maudrich-Verlag.Abb. 2 / Paul Harrington, 1911-1980; Harrington-Stäbe /Abbildung aus DGU-Archiv.Wirbelsäule. J. Böhler und Magerl hatten in den 70er Jahren wesentlichenAnteil an der Entwicklung. Erweitert wurden die Möglichkeiten zur Stabilisierungdurch die transartikuläre Verschraubung C1/2 nach Magerl [6] in den80er Jahren. „Alte“ Fusionstechniken für die obere HWS, wie die nach Gallieaus den 30er Jahren, wurden wesentlich verbessert.Verletzungen der Brust- und LendenwirbelsäuleDie Einteilung der Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen entwickeltesich nach Einführung der Röntgentechnik über ein Jahrhundert: Klassifikationengehen bereits auf die erste Hälfte des Jahrhunderts zurück, u.a.A. Lob [11]. Neuere Grundlagen schufen in den 70er und 80er Jahren Whitesides,Denis und McAfee. Magerl veröffentlichte 1994 die heute gültige undinternational verbreitete Klassifikation der Verletzungen, die im klinischenGebrauch auch auf die untere HWS angewendet wird.<strong>Das</strong> ursprünglich für die Skoliosetherapie entwickelte Harrington-Instrumentariumfand Anwendung in der äußerst langstreckigen Stabilisierung vonthorakolumbalen Verletzungen (Abb. 2). Re-Operationsraten von 34% wurdenberichtet, bei Verwendung der technisch ähnlichen Luque-Stäbe warenes sogar 85% [7]. Die Verankerungstechnik verbesserte sich nachhaltig mitEinführung der Pedikelschrauben, die auf Roy-Camille zurückgehen – ersteBerichte von ihm stammen aus den 60er Jahren (Abb. 3). Magerl verankertedie Schrauben eines externen Fixateurs, den er in den 70er Jahren entwickelte,ebenfalls transpedikulär. Der Tragekomfort blieb verständlicherweisegering – zum Schlafen war eine speziell ausgeschnittene Matratze erforderlich(Abb. 4). Der Fixateur interne wurde von Dick in den 80er Jahren <strong>als</strong> Weiterentwicklungeingeführt. Dieses Pedikelschraubensystem stellt in modifiziertenVarianten heute noch den Standard für die Reposition und Stabilisierungder thorakolumbalen Verletzungen dar (Abb. 5).Die Möglichkeiten zur operativen Behandlung instabiler Verletzungen derBrust- und Lendenwirbelsäule blieben bis in die zweite Hälfte des Jahrhundertsbegrenzt. Anekdotisch berichtet wurde über Entfernung einzelnerKnochenfragmente, Stabilisierung mittels Cerclage, die Verplattung vonDornfortsätzen oder die eingangs erwähnte Laminektomie. Ein Standardverfahrenblieb jedoch die konservative Behandlung im Gipsmieder nachL. Böhler (Abb. 1).Mit den verbesserten anästhesiologischen Möglichkeiten konnte die gesamteBrust- und Lendenwirbelsäule über standardisierte ventrale Zugängeerreicht werden. Dies entwickelte sich parallel in den 70er Jahren. Über die80 – 90er Jahre zeigte sich dann, dass mit dorsalen Techniken zwar dieeffektivere Reposition und Stabilisierung zu erzielen war. Bei erheblicherZerstörung der vorderen Säule konnte jedoch auch eine zusätzliche transpedikuläreSpongiosaplastik oder dorsale interlaminäre Fusion keinen

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