12.07.2015 Aufrufe

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

124 125OSTEOTOMIE UND REORIENTIERUNGFrakturen bei KindernAm wachsenden Skelett ist die Korrektur von Achsabweichungen im Verlaufdes Wachstums in allen 3 Ebenen des Raumes möglich [9]. Bei den Seitverschiebungenerfolgt die Korrektur praktisch in allen Lokalisationen desSkeletts bis zu einem Alter von 10 – 12 Jahren. Eine Ausnahme bildetdas proximale Radiusende. Korrekturen in der Frontal- und Sagittalebenewerden durch endostalen An- und Abbau remodelliert. Parallel zu dieserKorrektur stellt sich die Epiphyse durch ungleichmäßiges Längenwachstumwieder senkrecht zur Belastungsebene ein. Bei unterschiedlicher Druckbelastungauf die Fuge antwortet diese auf der Seite des minderen Druckesdurch vermindertes Wachstum solange, bis die Fuge wieder gleichmäßigbelastet wird, sie <strong>als</strong>o wieder senkrecht zur Belastungsebene steht.Wegen der Beinlängendifferenz sollten an der unteren Extremität, wenn immermöglich, keine Achsabweichungen der Spontankorrektur durch weiteresWachstum überlassen werden, auch wenn sie zuverlässig korrigiert würden.An den oberen Extremitäten sind die Korrekturpotenzen besonders starkausgeprägt. Da hier geringgradige posttraumatische Längendifferenzenklinisch keine Rolle spielen, können zuverlässige Fehlstellungskorrektureneher mit in die Primärtherapie einbezogen werden.Korrektur des RotationsfehlersGrundsätzlich finden an allen Röhrenknochen im Verlauf des WachstumsTorsionsveränderungen statt. Im Rahmen solcher können sich posttraumatischeRotationsfehler spontan korrigieren. Dies spielt eine Rolle vorallem für die Rotationsfehler z.B. am Oberarm und am Oberschenkel, dieprimär klinisch nicht messbar, damit auch auf konservativem Wege nicht aktivtherapeutisch korrigierbar sind, die jedoch nach Heilung der Fraktur funktionellgut kompensiert werden. Rotationsfehler am Unterschenkel könnenprimär direkt klinisch beurteilt und damit auch aktiv korrigiert werden. Diesist umso wichtiger, <strong>als</strong> sie funktionell wegen der umgebenden Scharniergelenkenicht kompensiert werden können. <strong>Das</strong> gilt ebenso für den Vorderarm,die Finger und Zehen. Nachgewiesen wurden derartige sog. Spontankorrekturenvon Rotationsfehlern bislang nur am Oberarm und am Oberschenkel.EllenbogengelenkDie häufigste Deformität nach supracondylären Brüchen ist die kosmetischstörende Varusdeformität. <strong>Das</strong> wahre Ausmaß des Cubitus varus wird erstmit dem Freiwerden der Streckung des Ellenbogengelenks augenscheinlich.Die Ursache ist eine dreidimensionale Fehlstellung im Sinne eines Varus,einer Innenrotation und meist einer Hyperextension des distalen Fragmentes.Die verbleibende Antekurvationsstellung bewirkt eine mehr oder wenigerausgeprägte Beugehemmung. Selten kann es aufgrund der Fehlrotationzu einer Einschränkung der Rotationsbewegung des Unterarmes kommen.Vereinzelt werden <strong>als</strong> Komplikationen nach Cubitus varus späte Irritationendes N. ulnaris und sogar rezidivierende Radiusköpfchenluxationen beschrieben.Die Indikation zur Korrektur eines Cubitus varus richtet sich an ersterStelle nach den Funktionsstörungen des Gelenkes oder des N. ulnaris. Da inder Regel eine kosmetische Deformität im Vordergrund steht, richtet sichdie Indikation nach dem Leidensdruck des Kindes. Für eine frühe Korrektursprechen die in den ersten Wochen noch erkennbaren Fehlstellungskomponenten.Dagegen spricht, dass sehr junge Kinder in vielen Fällen die Entscheidungnicht eigenständig treffen können. Im Prinzip sind sich die meistenAutoren darüber einig, dass eine Korrektur aller drei Komponenten derDeformität nötig ist und daher nur mit einem dreidimensionalen beweglichenFixateur vorgenommen werden kann.Fehlverheilte FußfrakturenCalcaneusFehlverheilte intraartikuläre Fersenbeinfrakturen führen zu einer Inkongruenzdes Subtalargelenkes, einer Höhenminderung und Verkürzung der Rückfußessowie einer Verbreiterung der Ferse mit Rückfußvarus- oder -valgusfehlstellungsowie einer zusätzlichen inklinatorischen talometatarsalen Achse[31, 32]. Sie erzeugen eine schmerzhafte posttraumatische Arthrose imSubtalargelenk und/oder Calcaneo-Cuboidgelenk. Durch eine begleitendeVerkürzung des Hebelarmes der Achillessehne und ein calcaneo-fibularesAbutment, insbesondere bei in translatorischer Fehlstellung verheiltemTuberfragment, kann es zum Impingement der Perone<strong>als</strong>ehnen kommen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!