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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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42 43DIE VERSORGUNG DES UNFALLVERLETZTENVOM EINZELKÄMPFER ZUM INTERDISZIPLINÄREN TEAMUmstrukturierung im Gebiet Chirurgie auf heftigste Ablehnung stießen. DieBehandlung der Mehrfachverletzung und des Polytraumatisierten erfolgtebei Beteiligung der Körperhöhlen durch den Allgemeinchirurgen, Verletzungendes muskulo-skeletalen Systems durfte der Unfallchirurg mit seinenbegrenzten Möglichkeiten der Gipsruhigstellung und Drahtextension mitbehandeln,wobei infolge Immobilisierungsschäden und Fehlheilungen häufigschlechte funktionelle Ergebnisse hingenommen werden mussten.Die Entwicklung der deutschsprachigen <strong>Unfallchirurgie</strong> ist seit jeher engverknüpft mit dem 1885 ins Leben gerufenen BerufsgenossenschaftlichenHeilverfahren. Der Behandlungsgrundsatz für die medizinische Versorgungund Rehabilitation „mit allen geeigneten Mitteln“ dient einer optimalenkörperlichen Wiederherstellung des Verletzten ebenso wie dessen Reintegrationins Berufsleben und in sein soziales Gefüge. Nach Wentzensen [28]haben sich die Berufsgenossenschaften und die Unfallmedizin gegenseitigstimuliert und getragen, um das erwähnte Motto der Behandlung in die Tatumzusetzen. Durch die Einbindung und Zulassung anerkannter Spezialistenaus den sog. VAV-Kliniken in das BG-liche Heilverfahren, mit definiertenAnforderungen an personelle, sächliche und räumliche Voraussetzungen,leistete die <strong>Deutsche</strong> Gesetzliche Unfallversicherung einen wichtigenBeitrag zum hohen Qualitätsstandard unfallmedizinischer Behandlung in derBundesrepublik Deutschland. Vor knapp 50 Jahren, nämlich im Jahr 1963,wurden vom Hauptverband der Gewerblichen Berufsgenossenschaften die„Richtlinien für die Bestellung von Durchgangsärzten“ erlassen, darüberhinaus vereinbarten die Unfallversicherungsträger zusammen mit derKassenärztlichen Bundesvereinigung „Richtlinien für die Beteiligung vonÄrzten an der Berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung“. Die von denBerufsgenossenschaften geforderten Standards an den für spezielleVerletzungen bzw. die Versorgung des Schwerverletzten zugelassenenKliniken hatten in der Vergangenheit maßgeblichen Anteil an der kontinuierlichenQualitätsverbesserung und damit auch der Behandlungsergebnisse.Dies gilt in besonderem Maße auch für spezielle Verletzungen wie dieQuerschnittlähmung und die schwere Brandverletzung. Die Berufsgenossen-schaftlichen Unfallkliniken wandelten sich parallel zur Entwicklung der <strong>Unfallchirurgie</strong>von Einrichtungen zur Rehabilitation mit Sanatoriumscharakterzu Schwerpunktkliniken der Maximalversorgung, häufig in enger Kooperationmit Universitäten bzw. den Universitätsklinika [19].Aktuell fand und findet, basierend auf der Reform des Rechts der GesetzlichenUnfallversicherung mit dem Entwurf eines Unfallversicherungsmodernisierungsgesetzes(UVMG), eine Umstrukturierung sowohl der Berufsgenossenschaften<strong>als</strong> auch der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinikenstatt. Mit der Gründung der DGUV <strong>als</strong> Spitzenverband der Berufsgenossenschaftenund Unfallkassen ist nach Kranig [7] eine Straffung der Organisationund ein Instrument zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben geschaffenworden. Nicht zuletzt durch die Reduzierung der Träger in Form des Zusammenschlusseseinzelner Berufsgenossenschaften werde manches einfacherund transparenter. Auch für die BG-Kliniken sind neue Organisationsformenbeschlossen worden und in Umsetzung begriffen [24]. Dazu kommt eineNeuausrichtung der Heilverfahren in der Gesetzlichen Unfallversicherung,die zum einen den Veränderungen der Weiterbildungsordnung in <strong>Unfallchirurgie</strong>und Orthopädie, zum anderen Bedarfsgesichtspunkten Rechnungtragen [7]. Unberührt von diesen Reformvorhaben bleibt die angestammteund bewährte enge Verbindung der Organe der DGUV und der DGOU bzw.den Fachgesellschaften DGU und DGOOC auch in Zukunft erhalten [25].Im Jahre 1950 fand unter der Leitung von Bürkle de la Camp in Bochum die14. Jahrestagung der „<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Unfallheilkunde“ statt, diesich mit den Hauptthemen Bandscheibenschaden und immerhin auch schonmit der Marknagelung befasste. In den 50er Jahren wurde die Jahrestagungunserer <strong>Gesellschaft</strong> jährlich abgehalten, wobei die wissenschaftlicheLeitung kaum einmal von Unfallchirurgen, vielmehr ganz überwiegendvon herausragenden Persönlichkeiten unterschiedlichster Fachgebiete wieInternisten (Bohnenkamp), allgemeinen Chirurgen (K.H. Bauer), Neurochirurgen(Tönnis) oder Neurologen (Störring) wahrgenommen wurde[15]. Erst mit der Gründung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für

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