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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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168 GLIEDMASSENAMPUTATION169VON DER STELZEZUM INTRAMEDULLÄREN KRAFTTRÄGERH.-H. AschoffH. GrundeiEinleitung und HistorieDie prothetische Rehabilitation nach Gliedmaßenamputation stellt seitjeher eine Domäne der technischen Orthopädie dar. Dabei umfasst dieseAufgabe einerseits die passgenaue Herstellung den Stumpf umfassenderSchäfte, welche andererseits <strong>als</strong> Kraftbrücke zu dem mechanischen Gliedmaßenersatzdienen. Sowohl durch die rasante Entwicklung mannigfaltigerWerkstoffe für die Ausarbeitung form- und funktionsgerechter Schaftprothesen<strong>als</strong> auch die Bereitstellung technologisch anspruchsvoller Gelenk- undGliedmaßenkomponenten seitens der Industrie können mittlerweile erstaunlichsteErgebnisse hinsichtlich Frührehabilitation und dauerhaften Patientenkomfortserreicht werden.Dr. med. Horst- H. AschoffChefarzt der Klinik fürPlastische, Hand- und Rekonstruktive ChirurgieSana Kliniken LübeckKronsforder Allee 71-7323560 LübeckDr.-Ing. Hans GrundeiESKA Medical CorporationGrapengießerstr. 2123556 LübeckOrthopädische Hilfsmittel sind aus der seit Jahrhunderten bestehendenengen Bindung zwischen dem chirurgisch/orthopädisch tätigen Arzt unddem orthopädischen Mechaniker entstanden. Die Ursprünge der konservativenOrthopädie reichen zurück in die Antike. Hippokrates, der 460 v. Christuswirkte, gilt <strong>als</strong> einer der Väter der wissenschaftlichen Orthopädie. ArchäologischeFunde aus dieser Zeit haben gezeigt, dass es Versorgungen vonGliedmaßendefekten mittels prothetischer Hilfsmittel schon dam<strong>als</strong> gab.Mit Ende des 15. und Beginn des 16. Jahrhunderts finden sich Aufzeichnungenüber Amputationstechniken von Gliedmaßen sowie deren Ersatz mittelsdafür geeigneter Materialien [1]. Da bis zum Ende des 19. Jahrhundertsnur wenige Patienten die Amputation einer Großgliedmaße überhauptüberlebten, war eine Prothesenversorgung danach eine völlig nebensächlicheund äußerst provisorische Ausnahme. Versorgungen für den Oberschenkelbestanden zumeist aus einer Holzstelze, die an den Oberschenkelstumpfgeschnallt wurde. Unterschenkelamputierte winkelten ihren Stumpf nachhinten ab und knieten auf einem um den Unterschenkelstumpf geschnalltenStelzbein. Nach der Jahrhundertwende bemühte man sich, durcheine verbesserte Narbenbildung einen prothesentauglichen Stumpf zubilden, der dem Patienten eine Rückkehr in den Alltag ermöglichensollte. Eine Prothesenversorgung war jedoch weiterhin nicht selbstverständlich.Erst die stetige Verbesserung der prothetischen Versorgung

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