12.07.2015 Aufrufe

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

122 123OSTEOTOMIE UND REORIENTIERUNGDrehfehlerbestimmungen werden durch das Computertomogramm beiderHandgelenke erreicht. Weiterhin muss eine mögliche carpale Instabilitätpräoperativ dokumentiert werden.[19, 22]. Mögliche Nachteile sind dabei die Verlängerung des Abduktorenhebelarmsmit möglicher konsekutiver artikulärer Druckerhöhung sowie eineBeinverlängerung durch die Valgisierung.KorrektureingriffeMan kann insgesamt vier Arten von Korrektureingriffen unterscheiden [26]:1. Eingriffe zur Wiederherstellung der anatomischen Verhältnisse zwischendistalem Radius und distaler Ulna sowie dem Carpus durch Radiuskorrekturosteotomien.2. Eingriffe zur Verbesserung und Schmerzreduktion und Wiederherstellunganatomischer Verhältnisse durch Ulnakopf-Hemiresektions-Interpositionsarthroplastiknach Bowers, Arthrodese des distalen Radio-Ulna-Gelenkes mit gleichzeitiger Ellensegmentresektion nach Kapandji sowieder prothetische Ersatz des Ulnakopfes.3. Eingriffe mit dem alleinigen Ziel der Schmerzreduktion. Hier ist die Handgelenksdenervationzu nennen, deren Erfolgsaussichten präoperativdurch eine Probeblockade verifiziert werden müssen.4. Eine Kombination der unter 1 – 3 genannten Eingriffe.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei der Rekonstruktion möglichstanatomische Verhältnisse erreicht werden sollten. Es gilt der Grundsatz:Je anatomischer das radiologische Ergebnis, desto besser das klinischeResultat.Proximales FemurEine häufige Indikation in diesem Bereich ist die valgisierende Osteotomiebei Schenkelh<strong>als</strong>pseudarthrose. Die Grundlage dieses Verfahrens geht aufdie Basis-Arbeiten von Pauwels [21, 22] und deren Standardisierung durchM.E. Müller zurück [19] und setzt eine detaillierte Operationsplanung voraus.Die Pauwelssche Umlagerungsosteotomie ist v.a. bei jüngeren Patientenmit vitalem Hüftkopf indiziert. Ziel ist die Re-Orientierung der Pseudarthrosenebenein eine mehr horizontale Lage (20-30°), um durch Umwandlungvon Scherkräften in Druckkräfte eine knöcherne Heilung zu erzielenDie typische präoperative Planung erfolgt schrittweise standardisiert [20]und ist in Abb. 1 dargestellt:1. Einzeichnen der Femurschaftachse und der Senkrechten dazu2. Ausmessen des Pseudarthrosewinkels (Winkel zwischen Pseudarthrosenebeneund Senkrechten zur Schaftachse)3. Festlegung des Umlagerungswinkels (= Pseudarthrosenwinkel – 25°, hier50°)4. Einzeichnen einer Senkrechten zur Schaftachse, die den AdamsschenBogen medial trifft5. Ausmessen der Dislokations-Länge des Hüftkopfes (d), die medial anLinie 4 eingezeichnet wird6. vom lateralen Endpunkt der Linie: Einzeichnen eines 30°-Winkels nachkaudal (Klingenplatte 120° bis Winkel 90°)7. vom lateralen Endpunkt der Linie: Einzeichnen eines 20°-Winkels nachkranial8. Planung des K-Drahtes kranial parallel zur Linie 7 im proximalenHüftkopfbereich9. Einzeichnen des Plattensitzinstruments parallel zu Linie 7 und 8,mindestens 15 mm proximal der Linie 710. Kontrolle des Umlagerungswinkels (= Winkel zwischen Platten- undFemurschaft)Dieses Verfahren ist in den letzten Jahren zunehmend publiziert worden[12, 18, 30]. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 90% (Abb. 2). Neben der Stabilisierungvon Schenkelh<strong>als</strong>pseudarthrosen ist dieses Verfahren modifiziertauch für fehlverheilte per-/subtrochantäre Frakturen sowie Pseudarthrosenin diesem Bereich angegeben worden [2, 4, 5]. Gerade bei Varusfehlstellungenam proximalen Femur muss an eine Verlängerungsosteotomie zur Optimierungdes Abduktions-Hebelarms gedacht werden (Abb. 3).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!