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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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68 69KLINISCHE FORSCHUNG UND VERSORGUNGSFORSCHUNGVON DER RETROSPEKTIVEN FALLSERIE ZUM INTERNATIONALEN TRAUMAREGISTER DER DGUStudien Heidelberg und das Methodische Beratungszentrum der DGU inBerlin. Mit aktuell 143 randomisierten Patienten ist ORCHID die derzeit einzigerekrutierende, DFG-geförderte multizentrische randomisierte Studieauf unfallchirurgischem Gebiet, aber bereits die weltweit größte randomisierteStudie zum funktionellen Outcome nach o.g. Verletzung. Es soll dennochnicht unerwähnt bleiben, dass die Rekrutierung der geplanten Fallzahlhinterherhinkt. Ein noch intensiveres Engagement der beteiligten Kliniken,eine klare Stellungnahme der Entscheidungsträger und die Bereitschaftweiterer akademischer Einrichtungen zur Studienteilnahme ist notwendig.Ein anderes Beispiel war die Damage Control Studie (ISRCTN10321620)zum Management von Femurschaftfrakturen beim Schwerverletzten, bei derrandomisiert die temporäre Frakturstabilisierung mit Fixateur externe undsekundärer intramedullärer Osteosynthese (Damage Control) mit derprimären Marknagel-Osteosynthese verglichen wurde. Trotz intensivster Bemühungender Studienleitung und des DGU-Präsidiums musste die Studiewegen mangelnden Patienteneinschlusses abgebrochen werden. Festzuhaltenbleibt, dass sich die Studienkultur weiterentwickeln muss, um der DFGein eindeutiges Signal zu senden: die DGU unterstützt und fördert klinischeForschung durch die Inauguration und Teilnahme an multizentrischenrandomisierten Studien.VersorgungsforschungVon der AG Scoring zum internationalen TraumaRegister DGUZugegeben, randomisierte klinische Studien unter Notfallbedingungen sindnicht einfach, aber machbar, wie uns andere Länder (USA, UK) lehren.Sicher ist dies auch einer der Gründe, warum in der Schwerverletztenversorgungdie Etablierung eines Registers eine bevorzugte Form derDatenerhebung zu wissenschaftlichen Zwecken und der Qualitätssicherungwurde. Die Entwicklung und selbstkritische Reflektion des TraumaRegistersder DGU seit 1992 soll an einigen Beispielen dargestellt werden.Wie alles begannWie so oft schauen wir über den großen Teich nach Amerika. Ein von uns allengeschätzter Pionier der Polytraumaforschung, Donald D. Trunkey, SanFrancisco, schrieb 1985 in seinem Artikel “Towards Optimal Trauma Care“:„During the late 1960s West Germany studied U.S. methods and techniques of providingbattlefi eld care in Vietnam. In 1970 they applied these methods virtually throughoutthe country and established trauma centers along the major autobahns. Integral to theirtrauma center concept is rapid prehospital transport which primarily involves the useof helicopters, but <strong>als</strong>o includes ground transport. Ninety percent of all the citizens ofGermany are no more than 15 minutes from a designated trauma centre. As a consequenceof this regionalized system, the mortality rate from motor vehicle accidents, since1970, has dropped from 16 000 per year to 12 000 per year, a reduction of 25%“und schlussfolgerte:„The German system is not only strong in prehospital and hospital care, but <strong>als</strong>o involvesan excellent rehabilitation programme. Most survivors return to productive lives. [29]Eigentlich ein Grund zum Ausruhen und Freuen ob der Wertschätzung durchden berühmten amerikanischen Kollegen. Dennoch, ganz glauben konnteman das dam<strong>als</strong> nicht. So kam es auch, dass sich eine Gruppe von kritischenjungen Unfallchirurgen in einer Sitzung auf der Jahrestagung der DGU imNovember 1989 in Berlin über die Bewertung der Schwere der Verletzungmittels Scoresystemen und deren Einfluss auf das Überleben heftig auseinandersetzte.Von sinnloser statistischer Spielerei bis hin zur in dieser Zeit viel zitiertenund richtigen Aussage von Susan Baker [30]“If you have never felt the need for any type of severity scoring system, then you probablyhave never had to explain how it is that the survival rate of 58% in your trauma centeris actually better than the survival rate of 97% in some other hospital where the patientsare much less seriously injured“bewegten sich die Gemüter.

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