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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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144 145VOM WEBER-BOCK ZU ESINAbb. 1 a-d: / RöSerie GelenkfrakturAbb. 1 a Abb. 1 b Abb. 1 c Abb. 1 ddie konservative Behandlung im Gipsverband im Vordergrund. Darüber hinauswar noch vor wenigen Jahren in vorformulierten Operationsaufklärungsformularenzu lesen, dass „das Risiko einer Wundinfektion bei Kindernerhöht“ sei. Konservative Verfahren (wie der Beckenbeingips oder auch dervon B.G. Weber in St. Gallen entwickelte so genannte Weber-Bock) warenein Behandlungsstandard, der noch bis in die 80er Jahre <strong>als</strong> Standard angesehenwurde (Abb. 2 und 3) und nicht zuletzt auch zu langen stationärenAufenthalten führte (Rang, Weber et al).die aber zusätzliche Schäden im Bereich der Wachstumsfuge vermeidet(Dietz et al). Diese Methoden sind inzwischen so bewährt und weiterentwickelt,dass zum einen die bislang propagierte konservative Behandlung,zum anderen auch die operative Versorgung von Schaftfrakturen bei Kindernmit Plattenosteosynthese oder Fixateur externe nur noch <strong>als</strong> Sonderindikationanzusehen ist. Nicht zuletzt haben die Einführung dieser Systeme überdie AO und die Durchführung von speziellen Operationskursen der AO fürKinderfrakturen (seit 2003) die Qualität der Versorgung weiter verbessert.Vor ca. 25 Jahren wurde in der Kinderchirurgischen Universitätsklinik Nancyunter Leitung von Prévot vor allem durch seinen Mitarbeiter Metaizeauein erstm<strong>als</strong> in Rumänien beschriebenes Operationsverfahren weiterentwickelt und in die Behandlung von Schaftfrakturen im Wachstumsaltereingeführt. Elastische Markraumnägel aus Stahl oder Titan mit einemDurchmesser von 2 bis 4 mm (je nach Markraumgröße) werden immetaphysären Bereich in die Markhöhle eingebracht und positioniert(Abb. 4 a-c). Die Schaftfrakturen werden stabilisiert durch die Aufspannungim intramedullären Raum über eine so genannte 3-Punkt-Abstützung(an der Eintrittsstelle, auf Höhe der Frakturzone und in der metaphysärenZone am anderen Ende des Knochens). Hierdurch kann miteinem komplikationsarmen Verfahren eine intramedulläre Schienung,ähnlich der Markraumnagelung beim Erwachsenen, durchgeführt werden,Plattenosteosynthesen, die noch bis in die 90er Jahre bei Kindern <strong>als</strong> Standardverfahrenpropagiert wurden, sind wegen ihrer höheren Komplikationsrate<strong>als</strong> invasives Verfahren und der Notwendigkeit der Metallentfernung,verbunden mit größerer Narbenbildung, <strong>als</strong> primäres Osteosyntheseverfahrenmittlerweile weitgehend obsolet. Darüber hinaus hat sich bei derVersorgung von Frakturen im Kindesalter nach aktuellem Standard dieMaxime bewährt, dass in einem Behandlungsschritt die definitive Versorgungerreicht werden sollte (von Laer et al). Wiederholte Repositionen und auchKeilungen des Gipsverbandes, die zu einer erneuten Manipulation amKnochen und somit Stimulation der Durchblutung und zu konsekutivenWachstumsstörungen führen können, sind zu vermeiden.Dadurch konnte der stationäre Aufenthalt der Kinder, die, wenn eine

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