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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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134 135VOM ERSATZ DES HÜFTKOPFES BIS ZUM KÜNSTLICHEN MONDBEINErgebnisse Schenkelh<strong>als</strong>frakturen versorgt mit HüftkopfprothesenNachbehandlung:Bettruhe 21 Tage,danach Teilbelastung 21 Tage;Stationärer Aufenthaltca. 6 WochenNachbehandlung:Bettruhe 1-2 Tage,Teilbelastung max. 6 Tage;Stationärer Aufenthaltmax. 10 TageTabelle I: Ergebnisse nach Nigst, Chirurgische Frakturen- und Operationslehre Band III, 1953 und BQS Report 2008Abb.1 / M.E. Müller u. J. Charnley 1964,Pioniere der Hüftendoprothetik in EuropaAbb. 2 / Original Prospekt mit Operationsanleitungzur Implantation einer zementiertenCharnley Müller Prothese 1969Indikation das Verfahren vornehmlich bei alten Patienten anzuwenden. Da dieüberwiegende und nicht geringe Zahl an Patienten mit Schenkelh<strong>als</strong>frakturenin chirurgischen Kliniken zur Behandlung kamen, verbreitete sich dieneue Methode des Hüftgelenkersatzes sehr schnell. Nun wurden erklärlichanfangs nicht nur gute Resultate erzielt, man bewegte sich auf Neuland undmusste lernen, mit den damit verbundenen Komplikationen wie Gelenkluxationoder gar tiefer Infektion umzugehen. Dennoch erkannte man rasch dieVorteile, aber auch die Grenzen der neuen Methode.Nachdem sich gezeigt hatte, dass beim alten Patienten bei Ersatz des Hüftkopfesmit dem metallischen Implantat bei einer gleichzeitig bestehendenCoxarthrose regelmäßig eine Protrusion auftrat, ging man differenziert auchzum Ersatz der Hüftpfanne bei solchen Fällen über, wie es J. Charnley mitseinen Untersuchungen und Erkenntnissen der Gleit-Reibungseigenschaftendes künstlichen Gelenks <strong>als</strong> „low friction“-Prinzip beschrieben hatte.M.E. Müller und B.G. Weber verbesserten ihre Endoprothesen durch gleichzeitigen,totalen Ersatz der Hüfte mittels einer Pfanne aus Polyethylen odereiner dünnen Metallschale, die ebenfalls einzementiert wurden (Abb.2).Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war in vielen größerenChirurgischen Kliniken der Hüftgelenkersatz bei Frakturen und auchVerschleißerkrankungen und posttraumatischen Folgezuständen eine neueund zunehmend durchgeführte Operation. Dies kam besonders zum Ausdruck,indem sich in der Folgezeit Zentren mit angesehenen Operateurenetablierten, in denen der Hüftgelenkersatz ein routinemäßiges Operationsverfahrengeworden war. Der steigende Zustrom von Patienten, diewegen einer Coxarthrose ein neues Hüftgelenk verlangten, entwickelte sich indiesen Kliniken schnell zu einer schwerpunktmäßigen Behandlungsmethode.Hierseien beispielhaft die Chirurgen <strong>Buch</strong>holz in Hamburg, Beck inErlangen, Lechner in Garmisch und später auch Weller in Tübingen genannt.Sie entwickelten zusammen mit verschiedenen Implantatherstellern nachdem Charnley-Müller Konzept eigene Prothesen mit heute noch anerkanntenErgebnissen.Ein weiterer Umstand für die zunehmende endoprothetische Versorgungin Chirurgisch-Unfallchirurgischen Abteilungen großer Kliniken der späten60er und anfangs der 70er Jahre waren die sehr unterschiedlichen Strukturender Orthopädischen Kliniken dieser Zeit. Zahlreiche Orthopädien warenschwerpunktmäßig noch konservativ ausgerichtet. Auch war in vielenUniversitätskliniken die Orthopädie noch in die Chirurgie eingegliedert. In denUniversitätsneugründungen, wie in Hannover (1969) oder Ulm (1970) mitden ersten Lehrstühlen für <strong>Unfallchirurgie</strong>, wurde die operative Orthopädiezunächst von diesen mit vertreten. Große operativ tätige Klinikenhaben schon von Beginn an Hüftgelenkersatz mitentwickelt und auch

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